Steiner kämpft beim FCS um jede Einsatzminute

Saarbrücken · Der Nachwuchsspieler Jordan Steiner will sich in der Rückrunde für einen neuen Vertrag beim 1. FC Saarbrücken empfehlen.

 Jordan Steiner ist aus der Jugend des 1. FC Saarbrücken in die erste Mannschaft gerückt und will sich dort durchbeißen. Foto: Schlichter

Jordan Steiner ist aus der Jugend des 1. FC Saarbrücken in die erste Mannschaft gerückt und will sich dort durchbeißen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

"Schiedsrichter, das war kein Foul!" Das war der erste Satz, den Jordan Steiner beim 1. FC Saarbrücken gelernt hat. Der mittlerweile 20-jährige Franzose erinnert sich gerne an die Zeit in der A-Jugend im Jahr 2015. "Trainer Bernd Rohrbacher hat mir einen Zettel geschrieben mit den wichtigen Begriffen während des Spiels. Rechts, links, Hintermann, Zeit", sagt der Mittelfeldspieler, der sich mittlerweile fast perfekt auf Deutsch unterhalten kann. "Die nicht so druckreifen Sachen haben mir dann meine Mitspieler Jens Meyer, Steven Labisch und Gianluca Lo Scrudato beigebracht", erinnert sich Steiner mit einem Schmunzeln.

Nach wenigen Wochen durfte Steiner damals bei der Regionalliga-Mannschaft unter Trainer Fuat Kilic mittrainieren. Auch dessen Nachfolger Falko Götz, Taifour Diane und jetzt Dirk Lottner haben das Potenzial des sympathischen Franzosen erkannt. "Jordan war schon immer für sein Alter extrem abgezockt im Zweikampf. Er kann ein Spiel lesen. Nur an seiner Grundschnelligkeit muss er arbeiten", sagt Entdecker Rohrbacher über seinen früheren Schützling: "Auch menschlich ist er total in Ordnung. Wir stehen regelmäßig in Kontakt, das ist nicht mit allen ehemaligen Spielern so üblich."

Dass seine unbestrittene Qualität ihm bislang nicht mehr Spielzeit eingebracht hat, begründet der Lothringer in der ungewöhnlichen Konstellation im defensiven Mittelfeld des FCS. "Ich habe immer irgendwie den Kapitän vor mir. Letztes Jahr war es Jan Fießer, jetzt ist es Manuel Zeitz. Es ist immer schwer, den Kapitän von seinem Platz zu verdrängen. Und da ist ja auch noch Marco Holz, ein ganz starker Mittelfeldspieler mit enormer Erfahrung. Mir bleibt im Moment nur, mich im Training voll reinzuhängen und meine Leistung zu bringen, wenn die Mannschaft mich braucht. Egal ob das für drei oder 30 Minuten ist oder von Anfang an", sagt Steiner.

Diese Einstellung schätzt Lottner. "Jordan hat noch keine einzige Trainingseinheit verpasst. Er ist enorm fleißig und lernwillig. Wenn ich ihn ins Spiel werfe, kann ich mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen. Als Einwechselspieler hat er bislang überzeugt", sagt der FCS-Trainer: "Leider hat er das noch nicht umsetzen können, wenn er in der Startelf stand. Da erwartet er vielleicht zu viel von sich, will etwas Besonderes machen, wird nervös, wenn es nicht so klappt, wie er es sich vorstellt."

Steiner wohnt noch bei seinen Eltern, pendelt täglich mit Mannschaftskollege Alexandre Mendy zum Training. "Ich lerne von seiner Erfahrung", sagt Steiner, "auf dem Platz und daneben. Er ist ein bemerkenswerter Mensch, zu dem ich mit all meinen Fragen kommen kann". Steiners Vertrag mit dem FCS läuft im Sommer aus - er möchte bleiben, auch weil seine Freundin in Püttlingen wohnt. "Ich fühle mich hier sehr wohl. Wenn man mich fragt, werde ich verlängern", sagt Steiner, der einen Wechsel nach Frankreich ausschließt: "Ich hoffe natürlich, dass ich in den kommenden 13 Spielen noch mehr Einsatzzeit bekomme. Ich kenne keinen Spieler, der gerne auf der Bank sitzt. Aber natürlich geht die Mannschaft vor. Ich habe gelesen, dass der Trainer noch 39 Punkte holen will. Das wird schwer, aber das können wir auch schaffen." Am besten ohne Foul, denn vier Gelbe Karten hat Jordan Steiner schon auf dem Konto. Bei der nächsten würde er aussetzen müssen.

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