Steiner hebt wieder vorne mit

Minsk. Um Gold gekämpft, mit Bronze belohnt. "Es klappt halt nicht immer. Schade", sagte Olympiasieger Matthias Steiner und winkte nach seiner dennoch geglückten Rückkehr fröhlich von der Bühne

Minsk. Um Gold gekämpft, mit Bronze belohnt. "Es klappt halt nicht immer. Schade", sagte Olympiasieger Matthias Steiner und winkte nach seiner dennoch geglückten Rückkehr fröhlich von der Bühne. Bei der EM in Minsk, seinem ersten großen Wettkampf seit dem Sieg von Peking, vergab der Chemnitzer Superschwergewichtler gestern seine Titelchance erst im letzten Versuch des Stoßens, als er an 251 Kilogramm scheiterte. "Ich habe mir den Sieg zugetraut. Die 251 habe ich umgesetzt, aber dann hat die Kraft gefehlt. Immerhin habe ich Bronze, und fast hätte es sogar zu Gold gereicht. Das motiviert", sagte Steiner.In einer extrem spannenden letzten EM-Konkurrenz siegte der Olympia-Zweite Jewgeni Tschigischew (Russland) mit 440 Kilogramm im Olympischen Zweikampf (205 im Reißen+235 im Stoßen) vor Ruben Alexanjan (Armenien/432/195+237) und Steiner (426/190+236). Nur ein Kilogramm dahinter landete Almir Velagic (Kaufbeuren/425/190+235) mit persönlicher Bestleistung auf Platz vier. An seinen sensationellen Auftritt von Peking, als der 144-Kilo-Recke mit 461 Kilogramm (203 im Reißen, 258 im Stoßen) die Goldmedaille eroberte, kam Steiner in der unterkühlten Minsker Eishockey-Halle erwartungsgemäß nicht heran. "Ich bin lange noch nicht so fit wie damals. Von meiner Bestleistung bin ich weit entfernt", hatte Steiner vor dem Wettkampf gesagt. Sein Trainer Frank Mantek gab die Devise 430 Kilo plus X aus und war am Ende "insgesamt zufrieden. Die 251 Kilo waren zwar noch zu viel, aber das sind genau die Situationen, die Matthias braucht." Seine erste Enttäuschung - "Ich mache immer wieder den Fehler, dass ich meine eigenen Erwartungen zu hoch ansetze" - hatte Steiner schnell überwunden. In der technisch anspruchsvollen Teildisziplin Reißen scheiterte er nach dem mühsam geschafften Auftaktversuch (190) zweimal an 195 Kilogramm, weil er die Last nicht sauber über dem Kopf fixieren konnte. Bis zum Saison-Höhepunkt, der zur Olympia-Qualifikation zählenden WM im September in Antalya bleibt noch viel Arbeit. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort