Steffen erfüllt sich einen Traum

Rom. Britta Steffen riss sich die Badekappe vom Kopf und streckte den Arm zum Zeichen des Sieges in den Himmel von Rom. In 52,07 Sekunden war die Doppel-Olympiasiegerin bei der Schwimm-WM am Ziel ihrer Träume und ihre Medaillensammlung endlich komplett

Rom. Britta Steffen riss sich die Badekappe vom Kopf und streckte den Arm zum Zeichen des Sieges in den Himmel von Rom. In 52,07 Sekunden war die Doppel-Olympiasiegerin bei der Schwimm-WM am Ziel ihrer Träume und ihre Medaillensammlung endlich komplett. "Auf den letzten Metern habe ich gedacht: Britta, jetzt wird nicht mehr geatmet, jetzt nur noch anschlagen", sagte Steffen, "ein Traum ist in Erfüllung gegangen."Sie sei unglaublich aufgeregt gewesen, sagte Steffen später, aufgeregter als bei Olympia. "Im Call-Room habe ich mich gefühlt wie ein Kind, das zum ersten Mal in den Kindergarten abgeschoben wird." Lächelnd nahm die Berlinerin das Rennen auf. Ihr Freund saß als Überraschungsgast auf der Tribüne. Steffen erwischte einen guten Start, bei der Wende war Titelverteidigerin Lisbeth Trickett aus Australien noch vorn. Steffen nahm alle Kraft zusammen - und schlug souverän als Weltmeisterin an. Im Ziel umarmte sie Trickett, die sich in 52,93 Sekunden mit Bronze begnügen musste. Silber ging in 52,87 Sekunden an die Britin Francesca Halsall. Bei der Siegerehrung tanzte das Trio auf dem Podest. Steffen bekam sich kaum ein: "Nicht viele haben das Glück, Olympiasiegerin und Weltmeisterin zu werden. Das ist so toll, dass ich mir diesen Traum erfüllen kann. Jetzt habe ich alles erreicht." Mit Gratulationen und Komplimenten wurde Steffen geradezu überschüttet. "Das ist Wahnsinn", sagte Doppel-Weltmeister Paul Biedermann, "sie hat alles erreicht, was sie erreichen konnte." Schon an diesem Samstag stehen bei Steffen Vorlauf und Halbfinale über 50 Meter Freistil auf dem Programm - und sie wird in der Lagen-Staffel gebraucht.Die deutsche Männer-Staffel über 4x200 Meter Freistil musste sich beim Triumph des Weltrekord schwimmenden US-Quartetts trotz starker Leistung und deutscher Bestzeit mit Platz fünf begnügen. Paul Biedermann, der auf Platz eins übergab, Felix Wolf, Yannick Lebherz und Clemens Rapp verpassten Staffel-Edelmetall. 7:03,19 Minuten reichten zu Rang fünf. Russland wurde Zweiter hinter den USA (6:58,55).Die Essenerin Daniela Samulski schied einen Tag nach Silber über 50 Meter Rücken trotz deutscher Rekordzeit in 26,33 Sekunden über 50 Meter Schmetterling als 16. im Halbfinale aus. Benjamin Starke aus Berlin verpasste als Zehnter in 51,31 Sekunden den Endlauf über 100 Meter Schmetterling, nachdem er im Vorlauf in 51,22 Sekunden deutschen Rekord geschwommen war.Aaron Peirsol aus den USA schwamm mit Weltrekord in 1:51,92 Minuten zum Titel über 200 Meter Rücken. Über 50 Meter Schmetterling fielen die Weltbestzeiten schon im Halbfinale im Minutentakt. Marleen Veldhuis (Niederlande) legte 25,28 Sekunden vor, Therese Alshammar (Schweden) konterte mit 25,07. Milorad Cavic stellte über 100 Meter Schmetterling in 50,01 Sekunden ebenfalls im Halbfinale eine Bestmarke auf. Die 200 Meter Brust gewann mit Europarekord in 2:07,64 Minuten Daniel Gyurta aus Ungarn. Weltmeisterin über 200 Meter Brust wurde Nadja Higl (Serbien).

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