Starke Saison endet mit Klatsche

Saarlouis · Die Saarlouis Royals haben die Saison wie im Vorjahr als deutscher Vizemeister beendet. Zum Abschluss der Finalserie erlebte die Mannschaft allerdings ein Debakel und verlor in Wasserburg mit 49:81.

 Sandra Wimmer, Jamailah Adams, Gina Groß, Corinne Costa und Kimberly Pohlmann (von links) haben die Silbermedaillen um ihren Hals hängen. Die Enttäuschung ist den Spielerinnen der Saarlouis Royals dennoch anzusehen. Foto: Fehrmann

Sandra Wimmer, Jamailah Adams, Gina Groß, Corinne Costa und Kimberly Pohlmann (von links) haben die Silbermedaillen um ihren Hals hängen. Die Enttäuschung ist den Spielerinnen der Saarlouis Royals dennoch anzusehen. Foto: Fehrmann

Foto: Fehrmann

Sie haben eine richtig starke Saison gespielt. Doch zum Abschluss kamen die Basketballerinnen der Saarlouis Royals böse unter die Räder. Beim deutschen Rekordmeister TSV Wasserburg unterlagen die Royals am Mittwochabend mit 49:81 (24:33) und verloren die Finalserie damit glatt mit 0:3. Als Trost bleibt wie im vergangenen Jahr der Vizemeister-Titel.

Auch wenn die Niederlage zu erwarten war - Wasserburg verlor diese Saison national nicht ein Spiel -, die Enttäuschung bei den Spielerinnen war groß. Nur 29 Prozent Wurfquote aus dem Feld erreichten die Royals, mit Jamailah Adams (16) und Sabine Niedola (13) punkteten auch nur zwei Spielerinnen zweistellig. Bei Wasserburg waren es deren fünf. "Wasserburg hat eine sehr starke Abwehr gespielt. Wir mussten anerkennen, dass sie in dieser Saison einfach besser waren", erklärt Royals-Trainer Saulius Vadopalas.

Besonders im letzten Viertel lief für seine Mannschaft gar nichts mehr zusammen. Hielt sich der Rückstand trotz des schwachen Auftritts bis dahin noch in Grenzen, ging der letzte Abschnitt mit 31:12 überdeutlich an den alten und neuen deutschen Meister aus Wasserburg. "Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel schon entschieden, und wir haben durchgewechselt", erklärt der Litauer das Resultat. Bei ihm überwiegt nach der Vizemeisterschaft jedenfalls der Stolz auf die Leistung die Enttäuschung: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Team. Es ist unglaublich, was wir diese Saison geleistet haben."

Ob die Royals auch nächste Saison der erste Verfolger des Serienmeisters aus Bayern sein werden, steht noch in den Sternen. Die Mannschaft wird ein neues Gesicht haben - auf dem Platz und an der Seitenlinie. Hermann Paar, der aktuell Nord-Zweitligisten BG Göttingen trainiert und ein alter Bekannter in Saarlouis ist, wird die Nachfolge des Litauers Vadopalas antreten und wird ein neues Team formieren müssen. Die US-Amerikanerin Corinne Costa wird nicht weiterverpflichtet. Außerdem stehen mit Kapitän Stina Barnert (Rutronik Stars Keltern) und Kimberly Pohlmann (Halle Lions) die Abgänge von zwei Stammspielerinnen fest. "Ich bin sehr früh hierher gekommen. In Saarlouis habe ich eine kleine zweite Heimat, ein familiäres Umfeld und Freunde gefunden. Es war keine Entscheidung gegen Saarlouis , sondern für Keltern", sagte Barnert nach Bekanntgabe ihres Wechsels.

Wie groß die weiteren Veränderungen sein werden, wird sich im Verlaufe des Sommers zeigen. Immerhin mit einer Konstante kann Paar auf jeden Fall rechnen. Aufbauspielerin Levke Brodersen hat sich nach ihrem Kreuzbandriss diese Saison ordentlich zurückgemeldet, auch wenn sie unter Vadopalas nicht die gewünschte Spielzeit erhielt. Sie wird mindestens zwei weitere Jahre für die Royals auflaufen.

Um sie herum wollen die Verantwortlichen des Vereins dem 62-jährigen Paar eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Sie haben schon im vergangenen Sommer gezeigt, dass der Verein große Umbrüche meistern kann. Außerdem hat Paar in Saarlouis schon bewiesen, zu was er fähig ist. In seiner ersten Amtszeit führte er die Frauenmannschaft innerhalb von drei Jahren von der vierten in die Bundesliga.

Ganz so schwierig wird sein Weg dieses Mal nicht. Und vielleicht bringt er ja die Konstanz, die der Verein nach der Trennung vom langjährigen Erfolgstrainer René Spandauw sucht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort