Stanislawski rechnet mit seinen Stars ab

Sinsheim. Treffsicher und überzeugend war bei Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim nur der Trainer bei seiner schonungslosen Abrechnung. "Wir haben alles falsch gemacht. Wir waren in allen Belangen unterlegen", sagte Holger Stanislawski nach dem 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern

Sinsheim. Treffsicher und überzeugend war bei Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim nur der Trainer bei seiner schonungslosen Abrechnung. "Wir haben alles falsch gemacht. Wir waren in allen Belangen unterlegen", sagte Holger Stanislawski nach dem 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern. Beim ambitionierten Retorten-Club herrscht Tristesse - die Schonfrist für verhätschelte Stars ist abgelaufen. "Wir können auch jeden in Watte packen und in den Arm nehmen. Aber manchmal ist es auch ganz gut, zu handeln, statt zu reden", sagte Stanislawski, der keine Erklärung für die emotionslose Vorstellung hatte: "Da war kein Zusammenspiel, kein Zweikampfverhalten. Wir haben immer schön Sicherheitsabstand gehalten. Manche Dinge, die wir uns vornehmen, sind bis zum Samstag um 15.29 Uhr vorhanden und um 15.30 Uhr weg. Man muss doch heiß sein auf so ein Spiel. Das ist doch der Höhepunkt der Woche." Hoffenheim steckt im Mittelmaß. Aussicht auf Besserung ist nicht vorhanden."Bei uns ist es, wie mit den Lottozahlen. Es kommt immer etwas anderes heraus. Wenn man die Leistung heute zugrunde legt, zeigt die Tendenz nach unten", wütete Stanislawski. Die Spieler zeigten sich kaum selbstkritisch - und gingen auf Distanz zu Stanislawski. "Der Trainer ist da, um Dinge anzusprechen und zu kritisieren. Aber die Aussagen hat er wohl im Überschwang der Gefühle getroffen", sagte Torwart Tom Starke: "Wenn wir heute alles falsch gemacht hätten, dann hätten wir verloren - 0:4, oder 0:5."

Doch Stanislawskis Einschätzung war realistisch. 1899 war mit dem 1:1 gut bedient. Zwar brachte Vedad Ibisevic die Gastgeber in der 33. Minute in Führung. Doch Kaiserslautern hatte viele Torchancen, war die bessere Mannschaft. Dorge Kouemaha gelang in der 73. Minute der verdiente Ausgleich. "Wir haben ein Bombenspiel gemacht. Wir schielen nicht auf das Ergebnis, sondern auf unsere Leistung. Deshalb gebührt der Mannschaft ein großes Lob", sagte Trainer Marco Kurz. Seit seiner Vertragsverlängerung trotz des Saisonfehlstarts hat Kaiserslautern sechs Pflichtspiele nicht verloren. "Das war wieder ein Fortschritt - in der Defensive und Offensive. Es war teilweise ein sensationeller Auftritt und eine Augenweide", lobte FCK-Chef Stefan Kuntz. Er zollte Kurz ein Sonderlob: "Er stellt die Mannschaft jedes Mal taktisch auf den Punkt ein. Wir haben einen überragenden Trainer." dapd

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