Stadt Saarbrücken legt detaillierte Planung zur Sanierung des Ludwigsparks vor

Im Februar 2016 soll der Umbau des Ludwigsparks in Saarbrücken beginnen. Die Detailpläne, zu denen es noch einen öffentlichen Erörterungstermin geben wird, stellte die Stadt Saarbrücken jetzt vor. 16 036 Plätze soll der neue Park vorerst haben.

 So viele Zuschauer wie im August 2013 gegen Schalke 04 (knapp 30 000) werden ins neue Stadion nicht mehr kommen können. Foto: Andreas Schlichter

So viele Zuschauer wie im August 2013 gegen Schalke 04 (knapp 30 000) werden ins neue Stadion nicht mehr kommen können. Foto: Andreas Schlichter

Foto: Andreas Schlichter
 Diese Visualisierung zeigt die Membrandächer, die für ein einheitliches Bild des Parks sorgen sollen. Foto: gmp/schlaich, bergermann und partner

Diese Visualisierung zeigt die Membrandächer, die für ein einheitliches Bild des Parks sorgen sollen. Foto: gmp/schlaich, bergermann und partner

Foto: gmp/schlaich, bergermann und partner
 Die alte Haupttribüne des Ludwigsparks kommt weg. Eine neue soll ab Februar dort entstehen. Die Flutlichtmasten bleiben aber. Foto: Dietze

Die alte Haupttribüne des Ludwigsparks kommt weg. Eine neue soll ab Februar dort entstehen. Die Flutlichtmasten bleiben aber. Foto: Dietze

Foto: Dietze

Es gibt Menschen, die haben sich die Flutlichtmasten des Ludwigsparkstadions auf die Haut tätowiert. Ewige Liebe sozusagen. Wird die nun zerstört? Schließlich investieren die Stadt Saarbrücken und das Land ab Februar 2016 rund 16 Millionen Euro in das 1953 eröffnete Stadion an der Camphauser Straße. Alles neu, alles schick - doch nicht alles wird verschwinden.

Was soll bleiben? Die Victor's-Tribüne, die jeder zur Linken sieht, wenn er die Camphauser Straße hinunter in die Landeshauptstadt rollt. Und eben die Flutlichtmasten. Und das wiederum nicht nur aus Kostengründen: "Auch im Hinblick auf die städtebauliche Bedeutung des Stadions werden diese beiden prägenden Elemente erhalten bleiben", teilte die Stadt nun mit.

Das Fassungsvermögen des Stadions wird von 35 000 auf 16 000 fallen, was wiederum bedeutet, dass "die neuen Tribünen Ost, Süd und West in ihren Abmessungen kleiner ausfallen als die bestehende Victor's-Tribüne", wie die Stadt erklärt. Dennoch versprechen die Stadionplaner des Hamburger Büros Gerkan, Marg und Partner (GMP), dass das Stadion wie aus einem Guss daherkomme. "Die Aufgabe, ein Gesamt-Ensemble entstehen zu lassen, wird durch die Gleichförmigkeit der Tribünenbaukörper, die höhengleiche Umgangsebene und die markante Dachstruktur der neuen Tribünen gelöst", schreibt die Stadt. Vor allem die weißen Membrandächer der Neubauten werden das Gesamtbild prägen. Und die sogenannte Umgangsebene. Sie ist nichts anderes als ein Weg, der auf 7,70 Meter Höhe über dem Spielfeld durch das Rund führt (bis auf die Westtribüne). Die neuen Tribünen sind alle gleich hoch (sieben Meter über Spielfeldniveau). "Insgesamt entsteht ein Ensemble, welches von Leichtigkeit und Filigranität geprägt ist", heißt es.

Verändern werden sich auch die Abstände zum Spielfeld. Die Hintertortribünen (West/Ost) und die Victor's-Tribüne haben laut Plan zehn Meter Abstand. Näher ran ginge nicht, wegen der Sichtlinien aus den Oberrängen. Die erste Zuschauerreihe liegt einheitlich 1,10 Meter über Spielfeldniveau. Vor und unter den Tribünen sind die WC-Einrichtungen, Kioske, Erste Hilfe, Technikräume und Lagerflächen untergebracht. Im Bereich der Stehplatztribüne Ost (der neuen Heimat der Fans des FCS) ist zudem "vorgesehen, einen der bestehenden Kioske zu sanieren und als Anlaufstelle für die Fans neu zu nutzen. Hier können auch die Utensilien der Fan-Gruppierungen gelagert werden", schreibt die Stadt. Die Fankurve ist als Erdwalltribüne geplant, welche unter anderem auf den Erdmassen zum Liegen kommt, die durch den Rückbau der Westtribüne (Bereich Marathontor) gewonnen werden. Die Tribüne ist als reine Stehplatztribüne mit 36 Steigungen konzipiert. Sie wird von oben nach unten erschlossen. Insgesamt hat sie eine Kapazität von 4588 Personen.

Auf der anderen Seite, wo heute Marathontor und Anzeigentafel (sie soll erhalten bleiben) stehen, entsteht nach dem Abriss der Westtribüne eine ebene Fläche, die sich aus dem Innenraum des Stadions in die Vorfläche West erstreckt. Auf dieser neu entstandenen Fläche wird die neue Westtribüne als freistehende, von den übrigen Tribünen losgelöste Massivbautribüne geplant. Die Gesamtkapazität der Tribüne beläuft sich auf 2708 Personen, davon 1940 Plätze für Gästefans.

Die Victor's-Tribüne bleibt erhalten, lediglich ihr Unterrang wird auf einer Länge von 60 Metern neu errichtet. Auf dem Unterrang sollen 1976 Fans Platz finden. Auf dem Oberrang, der lediglich neue Sitzschalen bekommt, 4180 Personen. Im Fall des vollen Ausbaus des Unterranges ist eine Erweiterung auf bis zu 120 Meter Länge möglich. Drei weitere Blöcke könnten so entstehen. Insgesamt könnte das Stadion anstatt 16 000 so etwa 19 600 Menschen Platz bieten.

Die auf der Südseite des Stadions gelegene Haupttribüne ist als reine Sitzplatztribüne mit 17 Steigungen in den "regulären" Sitzplatzbereichen und 16 Steigungen im Bereich der zentralen Business-Tribüne konzipiert. Insgesamt wird sie 1774 Sitzplätze anbieten, darunter 32 Rollstuhlplätze, 40 Arbeitsplätze für Journalisten und die zentrale Business-Tribüne mit 639 Sitzplätzen. Ebenso sind Mannschaftsbereiche, Bereiche für Offizielle, Lager und Büros des Stadionbetreibers dort zu finden. Zum anderen befinden sich dort die Bereiche für Vip-Gäste (111 Logenplätze) und der zentrale Business-Club. Insgesamt hat das Gebäude eine Fläche von 4250 Quadratmetern. Ob sich das ein Fan tätowieren lässt, bleibt abzuwarten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort