SSC Freisen gegen den TV Holz Die Wachablösung steht bevor

Freisen · Der SSC Freisen stellt nicht nur in der 2. Volleyball-Bundesliga Süd den TV Holz in den Schatten. Saarderby an diesem Samstag.

 Strahlende Gesichter beim SSC Freisen: Lara Fox und die beiden Ex-Holzerinnen Lena Zewe und Michelle Grandinetti (von li.) haben gut lachen.

Strahlende Gesichter beim SSC Freisen: Lara Fox und die beiden Ex-Holzerinnen Lena Zewe und Michelle Grandinetti (von li.) haben gut lachen.

Foto: B&K/Bonenberger / B&K

Die vergangenen Jahre waren die Volleyballerinnen des TV Holz stets die unangefochtene Nummer eins im Saarland. Doch aktuell schickt sich ein Neuling an, dem Platzhirsch diese Rolle streitig zu machen: Der Aufsteiger SSC Freisen ist mit zwei Siegen aus den ersten drei Saisonspielen besser aus den Startlöchern gekommen als die Prowin Volleys, die nur einen Punkt aus drei Begegnungen holten.

Zudem hat Freisen den Saar-Rivalen auch am vergangenen Samstag besiegt: In einem Qualifikationsspiel zum Südwest-Pokal, das man auch als inoffizielles Saarlandpokal-Finale bezeichnen könnte, gewann der SSC vor 200 Zuschauern in der heimischen Bruchwaldhalle mit 3:1 (25:19, 16:25, 25:15, 25:19).

An diesem Samstag um 18.30 Uhr treffen beide Teams erneut in Freisen aufeinander – dieses Mal zum Derby in der 2. Liga Süd. Sollten die Gastgeberinnen ihren Erfolg vom letzten Wochenende wiederholen können, lägen sie in der Tabelle sieben Punkte vor Holz. Steht da etwa eine Wachablösung im saarländischen Frauen-Volleyball an?

Der Holzer Trainer Frederik Scheller gibt sich zurückhaltend. „Da will ich gar nicht in die Glaskugel schauen“, sagt er: „Wir werden versuchen, das durch gute Leistungen zu verhindern. Man muss aber auch anerkennen, dass Freisen sich gut entwickelt hat.“ Das sieht auch SSC-Trainerin Brigitte Schumacher, die unter anderem auf die beiden ehemaligen Holzer Topspielerinnen Lena Zewe und Michelle Grandinetti bauen kann, so und erklärt auf das Thema Wachablösung angesprochen: „Das kann man noch nicht sagen, dafür ist es noch viel zu früh.“ Die 55-Jährige ergänzt: „Wir haben auf jeden Fall gezeigt, dass wir auf Augenhöhe mithalten können. Allerdings wird unser Spielerkader jetzt dünner.“

Mit Caroline Späth wird eine Stammspielerin voraussichtlich nur noch zwei Wochen zur Verfügung stehen. Die 20-Jährige beginnt ein Medizin-Studium in Göttingen – und will aufgrund dessen erst einmal pausieren. Zudem hat Freisen mit Tine Kolb und Marie Uhrig (beide Bänderriss) schon zwei verletzte Akteurinnen. Aber auch Holz kann aktuell nicht in Bestbesetzung antreten. Die vom griechischen Erstligisten Apollon Kalamatas verpflichtete Außenangreiferin Nikala Majewski stand bislang noch nicht für ihren neuen Club auf dem Feld. Die 25-Jährige laboriert noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses aus der Vorsaison. Zudem hat sich Libera Mira Weber, die in der Vergangenheit auch schon für Freisen auf dem Feld stand, bei einer Abwehraktion im Training eine Schultereckgelenk-Sprengung zugezogen.

Für den eher mäßigen Start macht Scheller nicht die Ausfälle, sondern etwas anderes verantwortlich: „Auf dem Papier ist der eine Punkt natürlich nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, gibt der 30-Jährige zu: „Aber wir haben auch gegen drei Gegner gespielt, die letzte Saison weit oben dabei waren.“

Deutlich zufriedener fällt bei Neuling Freisen das Start-Fazit aus. „Dass wir nach drei Spielen schon fünf Punkte haben, davon bin ich nicht ausgegangen“, freut sich Schumacher: „Aber wir haben schon gewusst, dass wir in der 2. Liga das ein oder andere Spiel gewinnen können, sonst hätten wir uns nicht dafür entschieden, aufzusteigen.“ Den Platz in der 2. Liga hatte Freisen als Tabellenführer der 3. Liga Süd zum Zeitpunkt des Abbruchs der Saison 2020/2021 erhalten.

Der Sieg gegen Holz am zurückliegenden Samstag beschert dem SSC übrigens etwas Stress an diesem Wochenende. Nur einen Tag nach dem Heimspiel gegen Holz muss Freisen im Südwestpokal in Wierschem (in der Nähe von Cochem) ran. Dort treffen die Nordsaarländerinnen im Halbfinale auf den Zweitliga-Konkurrenten VC Wiesbaden II, gegen den der SSC am ersten Zweitliga-Spieltag mit 0:3 verlor.

Sollte sich Freisen dieses Mal gegen Wiesbaden II durchsetzen, würde das Team im Endspiel auf Gastgeber FC Wierschem treffen. Der Regionalligist hat ein Freilos im Halbfinale. Der Südwestpokal-Sieger spielt gegen den Gewinner des Südpokals um einen Platz im DVV-Pokal. Als aktuell neue Nummer eins im Saar-Volleyball wäre das für den SSC Freisen doch eine schöne Belohnung.

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