Saarlandliga Der Ex-Trainer kommt als Spitzenreiter

Köllerbach/Quierschied · Die SF Köllerbach erwarten am Sonntag um 15.30 Uhr die Spvgg. Quierschied. Robin Vogtland kehrt als Tabellenführer der Fußball-Saarlandliga zu seinem Ex-Club zurück, wo jetzt sein frührer Co-Trainer Florian Bohr auf der Bank sitzt.

 Florian Bohr (Foto) war unter Robin Vogtland Co-Spielertrainer der SF Köllerbach. Der 29-Jährige hat Vogtland als Cheftrainer des Vizemeisters abgelöst.

Florian Bohr (Foto) war unter Robin Vogtland Co-Spielertrainer der SF Köllerbach. Der 29-Jährige hat Vogtland als Cheftrainer des Vizemeisters abgelöst.

Foto: Andreas Schlichter

Das wird ein besonderes Duell: Robin Vogtland kehrt als Trainer des Fußball-Saarlandligisten Spvgg. Quierschied an diesem Sonntag, 11. August, zu seinem Ex-Verein zurück. Er spielt mit seiner neuen Mannschaft bei den SF Köllerbach. Dort war Vogtland bis zur vergangenen Saison Trainer. Seit Anfang 2018 war Florian Bohr sein Co-Spielertrainer. Nach dem Weggang von Vogtland wurde der Gymnasiallehrer zum Cheftrainer befördert.

Die beiden Übungsleiter, die mit jeweils 29 Jahren zu den jüngeren Trainern der Liga gehören, versuchen die Brisanz dieses ungewöhnlichen Aufeinandertreffens ein wenig herunter zu spielen. „Für mich ist das jetzt nichts Besonderes“, sagt Bohr: „Ich habe schon mit Robin zusammen gekickt und ich habe auch schon gegen Robin gespielt. Von daher sehe ich das nicht so, dass es eine besondere Brisanz gibt.“ Beide kickten vor 15 Jahren im Nachwuchs des 1. FC Saarbrücken zusammen. Zum ersten Duell gegeneinander kam es, als sich Vogtland dem FC Homburg anschloss und in der damaligen Oberliga Südwest auf den 1. FC Saarbrücken mit Bohr traf.

Auch Vogtland versucht vor der sicher emotionalen Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte gelassen zu wirken. „Es ist immer schön nach Köllerbach zu fahren“, erklärt er. Und wie stellt er seine Mannschaft auf seinen Ex-Club ein? „Große Tricksereien wird es nicht geben. Ich werde wohl nach Bauchgefühl entscheiden, was die beste Aufstellung ist“, sagt der 29-Jährige. „Auch ich plane keine Zauber-Experimente in diesem Spiel“, kündigt Bohr an: „Klar weiß ich, dass Robin jeden Spieler von uns kennt. Aber wir sind in der Saarlandliga. Ich denke nicht, dass das da ein Riesenvorteil ist.“

Beide Trainer haben in den vergangenen Tagen miteinander telefoniert. „Da ging es aber nicht um das bevorstehende Spiel, sondern vielmehr um die Lage der Liga“, erzählt Vogtland. Dass Trainer von Ligakonkurrenten sich untereinander austauschen, ist keine Seltenheit. „Es gibt Kollegen, mit denen man sich gut versteht, bei denen man sich auch schon mal Informationen holt“, berichtet Bohr, der sich beispielsweise regelmäßig auch mit Jan Berger vom SV Auersmacher und Nico Portz vom 1. FC Reimsbach austauscht. Der Dialog mit Portz ist eine „Win-Win“-Situation für beide Seiten. „Nico ist noch neu in der Liga. Von daher kann ich ihm da immer ein bisschen was erzählen. Und wir spielen immer gegen den Gegner, der eine Woche vorher gegen Reimsbach gespielt hat“, erklärt Bohr. Und ergänzt: „Viele Saarlandliga-Trainer haben einen guten Draht untereinander.“ Dann schiebt er lachend nach: „Aber natürlich nicht alle, ohne dass ich da jetzt Namen nennen will.“

Bohr und Vogtland sind mit ihren Mannschaften gut in die Saison gestartet. Die Spvgg. Quierschied kommt mit sieben Punkten aus den drei Auftaktbegegnungen als Überraschungs-Tabellenführer nach Köllerbach. „Es war wichtig, dass wir diese Zähler gegen Mannschaften, die mit uns auf Augenhöhe sind, geholt haben“, sagt Vogtland. Die Spvgg. feierte Heimsiege gegen Borussia Neunkirchen (3:1) und Aufsteiger 1. FC Reimsbach (6:2). Dazu gab es ein 0:0 beim VfL Primstal.

In Köllerbach wartet eine schwere Aufgabe auf die Quierschieder. „Schließlich sind die SF seit 21 Heimspielen unbesiegt“, erklärt Vogtland wie aus der Pistole geschossen. Dass er diese Statistik im Kopf hat, ist kein Wunder. Schließlich war Vogtland während des Großteils dieser Serie bei den Köllerbachern in der Verantwortung. Er führte diese zur Vizemeisterschaft und in die Aufstiegsrelegation zur Oberliga, in der die SF knapp scheiterten.

 Robin Vogtland hat die SF Köllerbach fast bis in die Oberliga geführt. Jetzt trainiert der 29-Jährige die Spvgg. Quierschied, mit der er überraschend Tabellenführer ist.

Robin Vogtland hat die SF Köllerbach fast bis in die Oberliga geführt. Jetzt trainiert der 29-Jährige die Spvgg. Quierschied, mit der er überraschend Tabellenführer ist.

Foto: Thomas Wieck

Die SF Köllerbach begannen die Saison verspätet. Das Auftaktspiel beim SV Mettlach wurde auf 14. August verlegt. Am Mittwoch vor einer Woche gab’s im ersten Spiel einen 4:1-Heimsieg gegen den TuS Herrensohr, am Sonntag ein 1:1 bei Saar 05 Saarbrücken. In den beiden Partien musste Bohr auf zwei Leistungsträger verzichten: Stürmer Yannick Nonnweiler hat einen Fersensporn, Abwehrchef Yannick Momper einen Kreuzbandriss. Rückt Bohr wegen dieser beiden Blessuren vom Saisonziel oben mitzuspielen ab? „Diese beiden Ausfälle machen das Erreichen des Ziels nicht einfacher, aber wir haben einen guten Kader und wir wollen auch weiterhin das maximal Mögliche rausholen“, sagt der neue SF-Trainer.

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