Sprachlose Führungsspieler

Saarbrücken. Normalerweise trainiert Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken im FC-Sportfeld. In dieser Woche fand das Training im Ludwigspark-Stadion statt. "Wir versuchen alles, dass die Spieler den Weg zum Tor finden", erklärt Co-Trainer Andreas Fellhauer scherzend. Jürgen Luginger ist ernster. "Wir müssen uns mehr auf das Spiel konzentrieren

 FCS-Stürmer Giuseppe Pisano (links), hier im Heimspiel gegen Heidenheim (3:4) im Duell mit Martin Klarer, könnte gegen Unterhaching für den gesperrten Velimir Grgic auflaufen. Foto: Ruppenthal

FCS-Stürmer Giuseppe Pisano (links), hier im Heimspiel gegen Heidenheim (3:4) im Duell mit Martin Klarer, könnte gegen Unterhaching für den gesperrten Velimir Grgic auflaufen. Foto: Ruppenthal

Saarbrücken. Normalerweise trainiert Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken im FC-Sportfeld. In dieser Woche fand das Training im Ludwigspark-Stadion statt. "Wir versuchen alles, dass die Spieler den Weg zum Tor finden", erklärt Co-Trainer Andreas Fellhauer scherzend. Jürgen Luginger ist ernster. "Wir müssen uns mehr auf das Spiel konzentrieren. Nicht nur eine Stunde vorm Anpfiff. Das geht schon in der Woche los", sagt der Cheftrainer, der in die Motivationskiste griff: Seit Mittwoch hängt ein Mannschaftsfoto der Spvgg. Unterhaching in der Kabine, daneben stehen Stärken und Schwächen der Bayern, die an diesem Samstag, 14 Uhr, beim FCS zu Gast sind.

"Das ist doch eine gute Sache. Man kann sich direkt ein Bild vom Gegenspieler machen", sagt Verteidiger Marc Lerandy zu Lugingers Maßnahme. Er hat sich Marc Nygaard ausgekuckt: "Er ist 1,97 Meter groß, kopfballstark. Ein richtiger Bär. Aber ich bin da nicht so ängstlich." Angst hatte Sportdirektor Dieter Ferner vor dem Spiel bei Werder Bremen II am Sonntag ausgemacht. Er habe Spieler gesehen, "die waren blasser als der Tod". Angst, Fehler zu machen, führte zu Unkonzentriertheiten, die den Toren beim 0:2 gegen den Tabellenletzten vorausgingen. "Die Gegner müssen sofort merken, dass sie sich heute wehtun werden", fordert Lerandy: "Gerade jetzt müssen die Erfahrenen und die, die länger dabei sind, vorangehen. Das hat der Trainer eingefordert." Die von Luginger in die Pflicht genommenen Führungsspieler waren am Freitag wortkarg. Enver Marina und Stephan Sieger sagten nichts, Marcus Mann eine Floskel: "Mit reden hat noch niemand ein Spiel gewonnen."

Zum Siegen braucht man Tore. Velimir Grgic fällt als Kandidat fürs Toreschießen aus. Für den wegen einer Roten Karte aus dem Bremen-Spiel vier Spiele gesperrten Stürmer könnte Giuseppe Pisano aufläuft. Der sagt: "Wir müssen vor keinem Gegner Angst haben, denn bislang haben wir uns immer selbst geschlagen." Der Viertletzte FCS muss die zwei Plätze besser postierten Unterhachinger schlagen. Neben Grgic fehlen Nabil Dafi (Aufbautraining), Nico Weißmann (Muskelfaserriss) und Mike Schutzbach (Pferdekuss). Grgic muss für die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit übrigens eine Strafe in die Mannschaftskasse zahlen - Höhe unbekannt.

FCS-Präsident Paul Borgard will Aussagen von Dieter Weller nicht kommentieren. Der Schatzmeister hatte ihm unter anderem in der Frage nach neuen Spielern widersprochen. Borgard sagt: "Wir besprechen das am Montag in der Präsidiumssitzung."

Hintergrund

Beim 0:0 gegen die TuS Koblenz vor zwei Wochen brüllten die Gäste-Anhänger die zahlenmäßig überlegenen FCS-Fans im Ludwigspark-Stadion nieder. "Aus der Mannschaft kam der Wunsch, an der Situation etwas zu verändern", sagt FCS-Sportdirektor Dieter Ferner. Der Großteil der Saarbrücker Fans verteilt sich auf eigenen Wunsch auf den D- und den E-Block. "Zu meiner Zeit als Spieler gab es nur einen Fanblock. Ich musste mich erst über die Gründe der Spaltung im Fanbereich informieren", sagt Ferner.

In der kommenden Woche soll eine Sicherheitsbesprechung stattfinden, dann will man im Dialog mit Fans klären, "wie man die räumliche Trennung der Blöcke verändern kann". Den Anhängern soll "ein Angebot" gemacht werden, das zunächst für die Spiele gegen Wacker Burghausen (4. Dezember) und Kickers Offenbach (18. Dezember) gelten soll. Die Inhalte dieses Angebots will Ferner zunächst mit den Betroffenen besprechen. cor

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort