Spott über Real Madrid nach geplatztem Königstransfer

Madrid · Die Verpflichtung des Torwarts David de Gea von Manchester United sollte der große Coup von Real Madrid auf dem Transfermarkt werden. Die Verhandlungen zogen sich hin – bis beiden Clubs am Ende die Zeit davonlief.

Für die einen war es ein "galaktisches Pfuschwerk", für die anderen eine "beispiellose Lachnummer": Real Madrid und Manchester United sind nach ihrer Posse um den geplatzten Wechsel des spanischen Fußball-Nationaltorwarts David de Gea zu den Königlichen mit Hohn und Spott überschüttet worden.

Der 24-Jährige hätte bei Real die wichtigste Neuverpflichtung dieses Sommers sein sollen. Der spanische Rekordmeister hatte sogar schon den Termin für die offizielle Vorstellung anberaumt. Doch wie aus Kreisen der spanischen Profi-Liga (LFP) verlautete, waren die Vertragsunterlagen nicht rechtzeitig vor Schließung des Transfermarkts in der Nacht zu Dienstag eingegangen. Daher konnte der Torwart nicht als Spieler von Real eingeschrieben werden. Nach Informationen des Sportblatts "As" soll die LFP die Unterlagen um 0.28 Uhr erhalten haben - 29 Minuten zu spät.

Dabei hatten sich Real und Manchester nach übereinstimmenden Medienberichten bereits mehrere Stunden zuvor auf einen Transfer geeinigt. De Gea sollte demnach für 30 Millionen Euro zu den Madrilenen und der Real-Torhüter Keylor Navas im Gegenzug für 15 Millionen Euro nach Old Trafford wechseln.

Kurz vor Ablauf der Frist soll es dann aber noch Änderungen im Vertrag des aus Costa Rica stammenden Navas mit den Engländern gegeben haben. Und diese führten dann zu einer unverhofften Zeitverzögerung, hieß es.

Der aus Madrid stammende de Gea, der vor seinem Wechsel zu ManU das Atlético-Tor gehütet hatte, sollte bei Real die Nachfolge von Iker Casillas antreten. Er lehnte eine Verlängerung seines bis 2016 laufenden Vertrags in Manchester ab und überwarf sich mit Trainer Louis van Gaal . Nun stellt sich die Frage: Wird der Niederländer den ausgemusterten de Gea begnadigen?

Keylor Navas hatte auf der Gegenseite nie einen Hehl daraus gemacht, dass er bei Real bleiben würde. Beim 5:0-Sieg der Ma drilenen am Samstag gegen Betis Sevilla wehrte er einen Elfmeter ab und wurde nach mehreren Glanzparaden von den Fans als Held gefeiert. "Wozu braucht Real einen De Gea?", fragte die Zeitung "El País".

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