Sportpolitik Sporthilfe will Förderung für Athleten deutlich erhöhen

Frankfurt · Auch sind Modelle für eine Sportlerrente in Planung.

Für den Vorstandsvorsitzenden der Sporthilfe, Michael Ilgner, ist die direkte Athletenförderung durch den Bund zwingend notwendig. „Der Schritt zur zusätzlichen staatlichen Unterstützung muss erfolgen, weil die Summe trotz aller Anstrengungen noch nicht reicht, um wettbewerbsfähig zu sein“, sagte er.

Nach den 3,5 Millionen Euro für 2018 vom Staat soll der monatliche Förderbeitrag der von der Sporthilfe unterstützten Athleten mit den für 2019 bewilligten sieben Millionen Euro von 500 bis 600 Euro auf annähernd 1000 Euro pro Athlet und Monat erhöht werden. „Das ist der Anfang und ein großartiger Start“, meinte Ilgner. Trotz der Aufstockung des Sportetats durch den Bund im Zuge der Spitzensportreform für dieses Jahr um 71 auf 235 Millionen Euro wolle er nicht von Almosen für die Athleten sprechen, „ich bin aber fern davon zu sagen, alles ist damit für die Zukunft gut.“

Schließlich hatte eine jüngst vorgelegte Studie zur Einkommens- und Lebenssituation von Spitzenathleten ergeben, dass diese gemessen am Zeitaufwand für ihren Sport im Schnitt unter dem Mindestlohn in Deutschland liegen. Ilgner: „Unsere Athleten sind aktuell noch nicht so ausgestattet, dass wir richtig große Erfolge erwarten können unter den sozialen Bedingungen, die sie haben.“

Das nächste notwendige Projekt zur sozialen Absicherung der Top­sportler, die Rente für Athleten, wird nicht ohne staatliches Geld zu realisieren sein. „Wir wollen den Athleten helfen, die keine staatlichen Sportförderstellen haben und keinerlei Einzahlungen in die Alterssicherungssysteme leisten können“, sagte Ilgner. Es könne eine gewisse Form der monatlichen Unterstützung zur Einzahlung in ein Altersvorsorgemodell geben: „Zum Beispiel 400 Euro im Monat zusätzlich für einen Athleten, solange er im Olympia- oder Perspektivkader vertreten ist, für Deutschland international antritt und in der Zeit von der Sporthilfe gefördert wird.“

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