Sportfreunde sind in der Oberliga auf AugenhöheEtablierte Spieler scheinen einen Bonus zu haben

Köllerbach. Es war durchaus zufriedenstellend, wie sich der Fußball-Oberligist Sportfreunde Köllerbach jüngst beim Sparkassencup in Großrosseln präsentierte. "Das hat schon ganz gut ausgesehen", lobte Trainer Melori Bigvava die Auftritte seiner Mannschaft

Köllerbach. Es war durchaus zufriedenstellend, wie sich der Fußball-Oberligist Sportfreunde Köllerbach jüngst beim Sparkassencup in Großrosseln präsentierte. "Das hat schon ganz gut ausgesehen", lobte Trainer Melori Bigvava die Auftritte seiner Mannschaft. Im Auftaktspiel gegen den Ligakonkurrenten und späteren Turniersieger Borussia Neunkirchen gab es zwar eine Niederlage im Elfmeterschießen, doch das Platzierungsspiel gegen den FC Homburg gewannen die Sportfreunde mit 3:2. Das zeigt: Köllerbach ist in diesem Jahr erstmals so richtig oberligatauglich.

Im Vorjahr setzte es in der Vorbereitung noch bittere Niederlagen gegen unterklassige Clubs. Diesmal wurden die Testspiele genutzt, um gezielt an Spielsystem und Taktik zu feilen. "Die Vorbereitung war wirklich in Ordnung. Auch wenn der richtige Rhythmus noch fehlt, so erkennt man deutlich, wo die Reise hingehen kann", sagt Bigvava. Einziger Wermutstropfen waren die Verletzungen von Timo Penth (Bandscheibe) und Serge Dim Etong (Oberschenkel). "Beide hätten wir sehr gut gebrauchen können. Das ist schon bitter, dass sie jetzt fehlen", gibt Bigvava zu.

Nach der Entschlackung des viel zu aufgeblähten Kaders kann der Trainer nun auf ein eingespieltes Team zurückgreifen. Die Sommerpause war sehr kurz. Die guten Leistungen in der zweiten Saisonhälfte sind allen noch in guter Erinnerung. "Deshalb wollen wir genau dort anknüpfen und erfolgreich weiterspielen", kündigt Bigvava an. Das heißt: Mit der unteren Tabellenhälfte möchte der Trainer nichts mehr zu tun haben. Andere Gedanken seien aber unzulässig. "Wir wissen, wo wir herkommen. Deshalb sind wir ganz realistisch. Erstmals haben wir die Qualität, wirklich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben - mehr aber auch nicht", unterstreicht Bigvava.

Ohnehin ist der Georgier sehr gefragt in Köllerbach. Sein Anteil am Klassenverbleib war gigantisch, seine Art kommt bei Spielern und Verantwortlichen an. In Köllerbach gibt es demnach nur ein Star. Das ist der Trainer. Dem ordnen sich alle unter. Auch Dominik Groß, die unumstrittene Führungsfigur innerhalb der Mannschaft, der sich trotz Profi-Erfahrung als echter Teamplayer erweist. Mit Groß allerdings steht und fällt das Spiel der Sportfreunde. Hilfe könnte er künftig von Romuald Houllé erhalten, der aus Homburg weggelotst wurde und nun seine Offensivstärke an der Burg Bucherbach einbringen soll. Denn im Angriff hakt es trotz der beiden Top-Stürmer Davit Bakhtadze und Xavier Novic. Fällt einer von beiden aus, wird es Probleme geben. Eine weitere Baustelle gibt es im Tor. Eine klare Nummer eins gibt es nach dem Abgang von Sebastian Grub zu 1899 Hoffenheim noch nicht. Derzeit scheint Jan Schäfer die besten Karten zu haben.

Köllerbach. In der Vergangenheit hat Melori Bigvava, der Trainer des Fußball-Oberligisten Sportfreunde Köllerbach, bei der Aufstellung immer mal wieder für Überraschungen gesorgt. Und dabei hat er meist ein glückliches Händchen bewiesen. Aufgrund der tollen Spiele zum Ende der Vorsaison haben einige Akteure in der Spielzeit 2009/2010 einen Bonus. Doch andere drängen in die Mannschaft. Im Tor dürfte Jan Schäfer den Vorzug vor Neuzugang Philippe Stelletta erhalten.

Der Kopf der Abwehr bleibt Kapitän Daniel Magno. Ihm zur Seite stand zuletzt der 37-jährige Dimitri Abazadze, der in der Form seines Lebens zu sein scheint. Doch nicht ohne Chance ist Neuzugang Mischa Theobald. Weniger Gedränge gibt es bei den offensiv ausgerichteten Außenverteidigern. Nadir Belhouchat (rechts) und Mohamed Benghebrid (links) dürften im ersten Spiel gegen Rossbach auflaufen. Eine Alternative wäre Steven Schank, der dann rechts verteidigt. Belhouchat würde dann auf die rechte Mittelfeldseite vorrücken.

Im Mittelfeld gibt Nicolas Delahaye, der noch Trainingsrückstand hat, den Sechser vor der Abwehr. In den Testspielen überzeugte auch Peter Oswald, der aus der A-Jugend aufrückte. Romuald Houllé könnte zunächst die Rolle im rechten Mittelfeld einnehmen. In den Testspielen lief der Franzose auch mal im Sturm auf. Im linken Mittelfeld dürfte nach der Verletzung von Serge Dim Etong Xhavit Kadrija den Vorzug erhalten. Auch Neuzugang Michael Groß bewirbt sich um eine Mittelfeldposition. Im zentralen Mittelfeld führt an Dominik Groß kein Weg vorbei.

Im Angriff sind Xavier Novic und Davit Bakhtadze gesetzt. Und im Notfall: Da wird es das glückliche Händchen von Bigvava wohl richten müssen. tju

"Erstmals

haben wir die Qualität, wirklich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben - mehr aber auch nicht."

Melori Bigvava,

Trainer der

SF Köllerbach

Meinung

Platz ist nicht oberligatauglich

Von SZ-Mitarbeiter

Tobias Jungfleisch

Vergessen ist die desolate Vorrunde der Vorsaison - versprochen! Darüber wird es keine Worte, oder besser gesagt Zeilen, mehr geben. Erfreuen wir uns an der jüngsten Vergangenheit, an den schönen Fußballfesten im Köllertal. Die könnte es ab August wieder geben. Alle in Köllerbach sind heiß auf die neue Oberliga-Saison.

Die Runde kann eigentlich losgehen, wäre da nicht ein ganz großes Übel. Köllerbach ist überregional vertreten, sozusagen das sportliche Aushängeschild der Stadt Püttlingen. Doch ein Aushängeschild mit ganz viel Rost. Denn der Sportplatz in Köllerbach ist alles andere als vorzeigbar. Von den Trainingsbedingungen ganz zu schweigen. Selbst die Burgruine Bucherbach kommt da moderner daher.

Wie will der Verein mehr Besucher anlocken, wenn der Geruch von verbranntem Gummi auf dem Kunstrasenplatz den eigentlich leckeren Rostwürstchen-Duft überdeckt? Solange die Bedingungen so dürftig bleiben, sind Träume von mehr nicht erwünscht. Stadt und Verein müssen schneller handeln, sonst droht ein Abschied auf Raten aus der so schönen Oberliga.

Auf einen Blick

Das Aufgebot des Oberligisten SF Köllerbach:

Torhüter:

Philippe Stelletta: Jahrgang 1984, Franzose, im Verein seit Juli 2009, letzter Verein: 1. FC Saarbrücken.

Jan Schäfer: 1988, Deutscher, seit Februar 2003, eigene Jugend.

Julien Spohr: 1989, Franzose, seit Juli 2008, SV Röchling Völklingen.

Abwehr:

Dimitri Abazadze: 1972, Georgier, seit Juli 2002, FV Püttlingen.

Nadir Belhouchat: 1984, Deutscher, seit Juli 2006, SF Saarbrücken.

Mohamed Benghebrid: 1985, Deutscher, seit Juli 2006, FC Kutzhof.

Nicolas Delahaye: 1986, Franzose, seit Januar 2009, Union Carquefou.

Julian Gehl: 1991, Deutscher, seit 2002, eigene Jugend.

Daniel Magno: 1978, Franzose, seit Juli 2006, FC Kutzhof.

Timo Penth: 1985, Deutscher, seit Juli 2005, VfB Hüttigweiler.

Mischa Theobald: 1990, Deutscher, seit Juli 2009, 1. FCS Jugend.

Mittelfeld:

Dominik Groß: 1985, Deutscher, seit Januar 2009, SV Waldhof Mannheim.

Michael Groß: 1982, Deutscher, seit Juli 2009, SC Reisbach.

Romuald Houllé: 1988, Franzose, seit Juli 2009, FC Homburg.

Xhavit Kadrija: 1987, Deutscher, seit Juli 2006, 1. FCS Jugend.

Peter Oswald: 1990, Deutscher, seit 2000, eigene Jugend.

Angriff:

Davit Bakhtadze: 1978, Georgier, seit Juli 2002, FV Püttlingen.

Edin Begic: 1988, Bosnier, seit Juli 2008, SC Gresaubach.

Serge Dim Etong: 1984, Franzose, seit Juli 2009, Borussia Neunkirchen.

Xavier Novic: 1988, Franzose, seit Januar 2009, Vendée Fontenay Foot.

Steven Schank: 1989, Deutscher, seit Juli 2008, eigene Jugend. tju

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