Spitzenspiel mit viel Gesprächsstoff

München · Bayern München zeigte Bayern Leverkusen im Spitzenspiel der Bundesliga beim 3:0 die Grenzen auf. Doppel-Torschütze Thomas Müller und Douglas Costa standen im Mittelpunkt. Und auch sonst bot die Partie einiges Bemerkenswertes.

Eine umstrittene Zaubereinlage von Douglas Costa, ein treffsicherer Jubilar Thomas Müller , Diskussionen um die Elfmeter-Hierarchie und die üblichen Transfer-Spekulationen: Dass Bayern München im Bundesliga-Spitzenspiel am Samstagabend gegen Bayer Leverkusen eine beeindruckende Demonstration der Stärke abgeliefert hatte, geriet nach dem souveränen 3:0 (1:0) schnell zur Nebensache.

Denn es gab reichlich Gesprächsstoff, den allen voran die überragenden Costa und Müller lieferten. Der Weltmeister erzielte in seinem 200. Bundesligaspiel für die Münchner seine Treffer Nummer 75 und 76 (26. und 60., Foulelfmeter), in dieser Saison sind es schon fünf. Es hätte sogar noch ein weiteres Tor dazu kommen können, doch Müller überließ beim zweiten Strafstoß Robben den Ball, der ebenfalls sicher zum 3:0 verwandelte (71.). Auf der Strecke blieb dabei allerdings Arturo Vidal, der gegen seinen Ex-Klub ebenfalls schießen wollte und sich den Ball schon geschnappt hatte. In München sind die Hierarchien aber eben andere. Vidal musste klein beigeben und den Ball brav wieder abgeben. "Da haben wir eine ganz klare Absprache: Thomas ist erster Schütze, ich bin zweiter. Aber es ist nur gut, dass auch Arturo schießen möchte. Besser so, als wenn alle Angst haben", sagte Robben.

Dass bei Bayern einer Angst hat, ist ohnehin nicht zu befürchten. Trotz erheblicher Personalsorgen in der Abwehr, wo Xabi Alonso laut Sportvorstand Matthias Sammer als Aushilfs-Innenverteidiger "weltklasse" agierte, strotzten die Münchner nur so vor Selbstbewusstsein. Vor allem Attraktion Costa ließ den verletzten Franck Ribéry erneut vergessen. Der Leverkusener Roberto Hilbert, an allen drei Gegentoren beteiligt, war gegen den pfeilschnellen Brasilianer heillos überfordert.

Als Costa in der 82. Minute im Überschwang der Gefühle den Ball elegant und frech über Leverkusens Julian Brandt lupfte, fanden dieses Kunststück aber nicht alle gut. "Das ist schön, das ist Zirkus und super für das Publikum. Das hat aber auch zwei Seiten. Man muss ein bisschen aufpassen und immer den Gegner respektieren. Deshalb ist so etwas zweifelhaft", meinte Robben.

Auch Trainer Pep Guardiola mag solche Einlagen "nicht so richtig", wie er betonte, aber er nahm den 24-Jährigen auch in Schutz. Neymar sei genauso, "Douglas ist eben Brasilianer".

Brasilianer ist auch Dante . Der 31-Jährige verlässt nach drei Jahren den deutschen Rekordmeister und wechselt zum Ligarivalen VfL Wolfsburg . Beide Klubs hätten sich auf eine Ablöse von rund vier Millionen Euro geeinigt. Der Transfer von Supertalent Kingsley Coman von Juventus Turin nach München ist indes auch perfekt. Bayern wird den 19 Jahre alten Franzosen für zwei Jahre für angeblich sieben Millionen Euro ausleihen und besitzt für 2017 eine Kaufoption für rund 20 Millionen Euro.

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