Ein mittlerweile bereits historisches Foto ziert die Wand über dem Treppenabgang in den Kabinentrakt im Waldstadion an der Kaiserlinde. Der Kader der Aufstiegsmannschaft in die 3. Fußball-Liga ist zu sehen. Eine der stärksten Mannschaften in der Geschichte der SV Elversberg . Allerdings sind mit Marc Groß und Timo Wenzel nur noch zwei Spieler aus dem 2012er Team übrig geblieben.
Keine Chance unter Hirsch

"Das ist heutzutage völlig normal. Wenn man nach Saarbrücken oder Homburg blickt, sieht man, dass die auch fast jährlich die komplette Mannschaft austauschen", sagt Thorsten Reiß, der ebenfalls auf dem Foto zu sehen ist. Reiß bekam unter Trainer Dietmar Hirsch in der 3. Fußball-Liga keine echte Chance mehr und wechselte im vergangenen Jahr zum 1. FC Kaiserslautern II. "Kaiserslautern hat sich sehr um mich bemüht, und ich bin froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe. Ich kann den jungen Spielern mit meiner Erfahrung in ihrer Entwicklung helfen und ich kann mir vorstellen, meine Karriere in Kaiserslautern zu beenden", sagt der 30-Jährige weiter.

Am kommenden Samstag ist Thorsten Reiß wieder zurück in seiner alten Heimat an der Kaiserlinde und sieht nicht nur die bekannten Gesichter auf dem Foto über der Treppe. Um 14 Uhr empfängt die SVE Elversberg (Platz eins) den FC Kaiserslautern (Platz drei) zum Spitzenspiel der Regionalliga Südwest. "Ich hatte eine tolle Zeit in Elversberg und kenne noch viele Menschen dort. Ich freue mich auf Samstag", sagt Thorsten Reiß.

Fast die gleichen Worte sagt Maurice Deville, Torjäger der SVE-Aufstiegsmannschaft und mittlerweile Stürmer beim FCK II. Deville war mit dem 3:2-Siegtreffer gegen 1860 München II im Aufstiegs-Hinspiel ein Garant für den Drittliga-Aufstieg der SVE. Mittlerweile hat der 22-Jährige auch schon ein Tor für den FCK II in der noch jungen Saison erzielt. Die U23 der Pfälzer war bereits für Spieler wie Miroslav Klose das Sprungbrett zu einer Weltklasse Karriere. "Oh Gott, da denke ich überhaupt nicht dran. In der vergangenen Saison wurde ich beim 1. FC Saarbrücken aus dem Kader geworfen und musste in der Oberliga spielen. Ich bin froh, dass ich jetzt beim FCK bin und mich unter super Bedingungen entwickeln kann", sagt Deville.

Eine Entwicklung, die auch Calogero Rizzuto anstrebt. Der 22-Jährige ist neben Christian Lensch der zweite Saarländer in der U23 des FC Kaiserslautern. "Ich bin mit 16 Jahren mit einem Freund einfach zum Jugendtraining des 1. FC Saarbrücken . Dort durfte ich dann direkt mitspielen, und irgendwann hat Kaiserslautern angeklopft. Diese Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen", sagt der Bub aus Saarbrücken-Schafbrücke.

Am Samstag sind Saarländer und Rückkehrer an der Kaiserlinde wieder vereint. Und, wie geht's aus? "Ich habe den 3:1-Sieg der SVE in Saarbrücken gesehen. Die SVE hat schon eine brutal starke Mannschaft. Aber wir sind auch nicht schlecht", sagt Rizzuto mit einem Augenzwinkern.