Spieler suchen und Spieler halten

Saarbrücken. Meister in der Fußball-Oberliga, Aufstieg in die Regionalliga, Herbstmeister und zur Winterpause Platz zwei mit einem Spiel und einem Punkt weniger als Spitzenreiter SF Lotte. Der 1. FC Saarbrücken hat sich nach seinem holprigen Start (0:6 gegen Elversberg, 1:3 gegen Trier) an der Spitze der Regionalliga etabliert

Saarbrücken. Meister in der Fußball-Oberliga, Aufstieg in die Regionalliga, Herbstmeister und zur Winterpause Platz zwei mit einem Spiel und einem Punkt weniger als Spitzenreiter SF Lotte. Der 1. FC Saarbrücken hat sich nach seinem holprigen Start (0:6 gegen Elversberg, 1:3 gegen Trier) an der Spitze der Regionalliga etabliert. "Wer weiß, was passiert wäre, hätten wir in Essen verloren", erinnert Trainer Dieter Ferner daran, dass Glück und Pech manchmal dicht beisammen liegen.

Ein Held beim 2:1-Erfolg in Essen am dritten Spieltag war Torwart Michael Müller. "Er hat sicher dafür gesorgt, dass wir einige Punkte gewonnen haben. Im Nachhinein war es bislang die schwerste Entscheidung, ihn rauszunehmen", sagt Ferner. Beim Spiel gegen Schalke 04 II am elften Spieltag feierte Enver Marina nach seiner langwierigen Leistenverletzung seine Rückkehr im FCS-Tor. "Ich habe die Entscheidung morgens aus dem Bauch heraus getroffen", sagt Ferner heute.

Der FCS siegte auf Schalke 2:0 - und insgesamt bisher zwölf Mal. So oft wie kein anderer Verein der Liga. "Die Tabelle lügt ja nicht, aber es waren Spiele dabei, die auch anders hätten ausgehen können. Wir haben diese 50:50-Spiele für uns entschieden. Auch das hat Gründe: Diese Mannschaft geht immer an ihre Grenze", sagt der Trainer mit Stolz.

Das kann sie, weil im Training offensichtlich hart gearbeitet wird - und weil der Charakter der Truppe zu stimmen scheint. Auf die menschlichen Eigenschaften wird auch bei der Verpflichtung von Neuzugängen größten Wert gelegt. "Ein Neuer muss uns sportlich weiterhelfen - egal in welcher Liga. Er muss finanziell passen und auch menschlich. Ein Charakterschwein bringt den ganzen Laden durcheinander", sagt Ferner. Der Verler Christian Knappmann hätte wohl gepasst, er wird aus privaten Gründen aber nicht kommen (die SZ berichtete).

Klar ist, dass der FCS nach einem Stürmer Ausschau hält. Namen wie Regis Dorn (Sandhausen) oder Sascha Mölders (Essen) kursieren. "Interessant, aber utopisch", sagt Ferner dazu, "für Mölders gab es vor der Saison ein Angebot aus der 2. Liga von 400 000 Euro. Das wurde abgelehnt. Dann werden die Essener ihn nicht für weniger Geld an einen direkten Konkurrenten abgeben."

Doch das Augenmerk sollte nicht nur Neuzugängen gelten. Die guten Leistungen der Mannschaft wecken Begehrlichkeiten bei höherklassigen Vereinen. Manuel Zeitz' absehbarer Wechsel zum Bundesligisten 1. FC Nürnberg ist längst bekannt, aber auch andere haben auf sich aufmerksam gemacht. Wie Marcus Mann. "Der Marcus spielt eine tolle Runde, das ist auch anderen nicht verborgen geblieben", bestätigt Manns Berater Dirk Lips, "es gibt wohl Anfragen, aber keine konkreten Angebote. Unser erster Gesprächspartner ist ohnehin der FCS." Und der ist momentan ja auf dem Weg nach oben. "Diese Mannschaft geht immer an ihre Grenze."

Dieter Ferner,

Trainer des

1. FC Saarbrücken

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