Spielbericht Eine Schlussphase mit Herzinfarkt-Risiko

Saarlouis · Nach einem mitreißenden Endspurt feiern die Regionalliga-Basketballer der Sunkings einen 72:70-Sieg gegen Mannheim – der dritte Erfolg in Serie.

  Spektakulär versenkt Ricky Easterling (l.) den Ball im Korb. Mit 20 Punkten und neun Assists war Easterling einer der Schlüsselspieler der Partie.

Spektakulär versenkt Ricky Easterling (l.) den Ball im Korb. Mit 20 Punkten und neun Assists war Easterling einer der Schlüsselspieler der Partie.

Foto: Ruppenthal

Noch eine Minute ist zu spielen, und die rund 300 Zuschauer in der Stadtgartenhalle hält es nicht mehr auf ihren Sitzen. Die Regionalliga-Basketballer der Saarlouis Sunkings liegen knapp mit 69:70 zurück, doch die Aufholjagd ist in vollem Gange. Vor wenigen Minuten noch hatte die SG Mannheim mit acht Punkten in Führung gelegen. Noch 50 Sekunden sind zu spielen, als sich Rückkehrer Hari Mujkanovic ein Herz fasst – und den Ball zum 71:70 im Korb versenkt. Saarlouis führt – und wenig später erhält Finn Oliver Heyd zwei Freiwürfe zugesprochen. Einen davon versenkt er zum 72:70. Danach verteidigen die Saarlouiser in den Schluss-Sekunden den knappen Vorsprung.

„Wir haben am Ende die wichtigen Treffer erzielt und Mannheim eben nicht. Das ist der Grund, warum wir gewonnen haben“, sagt Sunkings-Trainer Dominic Dörr erleichtert. Nach dem 71:68-Überraschungserfolg in der Woche zurvor beim Tabellenzweiten SG Lützel-Post Koblenz und dem 92:88-Heimsieg gegen den MTV Kronberg war der Erfolg gegen Mannheim der dritte in Serie. Vor allem der Coup in Koblenz hatte die Mannschaft beflügelt. „Der Sieg hat bewiesen, dass wir zurecht in der Regionalliga spielen. Wir können jeden Gegner schlagen“, sagt Heyd.

Gegen Mannheim gelang das trotz eines zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Rückstandes. Auch dank der Fans. „Das Publikum war heute ein großer Faktor für unseren Sieg. Die Stimmung war großartig“, lobte Dörr.

Die Zuschauer erlebten zunächst einen schwachen Spielbeginn der Hausherren. „Wir sind wieder schlecht in die Partie gestartet und mussten uns dann zurückkämpfen“, kritisierte Dörr. Am Ende des ersten Viertels lagen die Hausherren mit 15:27 zurück. Doch danach wurde es besser, die Sunkings bäumten sich gegen die drohende Niederlage auf, wurden in der Verteidigung aggressiver. „In dieser Phase haben wir zudem wichtige Treffer aus der Distanz erzielt. Dadurch konnten wir uns zurückkämpfen“, verrät Heyd. Bis zur Halbzeitpause hatten die Sunkings den Rückstand auf 40:42 verkürzt.

Doch danach zogen die Gäste nochmal davon. „Es ist bei uns immer wieder eine Berg- und Talfahrt“, monierte Dörr. „Ich verstehe das nicht. Die Pause dauert ja keine zwei Stunden.“ Zwischendurch zog Mannheim auf zehn Punkte davon, das dritte Viertel endete mit 56:64.

Im letzten Viertel warfen die Hausherren dann alles in die Waagschale und kämpften sich in die Partie zurück. „Wir haben das Passspiel des Gegners unterbunden und den Raum verengt“, erklärt Heyd. Das Team habe den Gästen keine Luft zum Atmen gelassen.

Mit Nicholas Burgard und dann auch Muharem Mujkanovic mussten zwei Spieler frühzeitig mit fünf Fouls das Spielfeld verlassen. Doch auch davon ließen sich die Hausherren nicht aus der Bahn werfen, insbesondere durch die Treffer der beiden besten Sunkings-Werfer Bergmann und Easterling konnten die Saarlouiser am Ende einen knappen 72:70-Sieg einfahren.

Durch den Heimerfolg gegen Mannheim rückten die Sunkings in der Tabelle um einen Platz auf Rang sechs vor. Am kommenden Samstag gastieren die Sunkings zum Rückrundenauftakt dann beim bislang ungeschlagenen Tabellenführer, den Arvato College Wizards aus Karlsruhe.

Die Punkte der Sunkings: Nii Narku Bergmann 21, Ricky Easterling 20, Nicholas Burgard 14, Filip Kamenov 7, Hari Mujkanovic 6, Leo Rolgeiser 3, Finn Oliver Heyd 1.

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