Bübingen. Am Sonntagnachmittag kam es während der Partie zwischen dem SV Bübingen und Borussia Neunkirchen II in der Fußball-Saarlandliga zu einem Vorfall, der in der höchsten saarländischen Spielklasse seinesgleichen sucht. Nach 29 Minuten, beim Stand von 9:0 für Bübingen, brach Neunkirchens Trainer Adetunji Adeyemi die Partie ab und verließ mit seiner aus sieben A-Juniorenspielern bestehenden Mannschaft das Feld.Acht Lizenzspieler der Borussia hatten sich kurz vor Spielbeginn dazu entschlossen, nicht anzutreten. Der restliche Kader der zweiten Mannschaft wurde zeitgleich bei der Partie der ersten in Gonsenheim eingesetzt. Zudem stand die A-Jugend um 13 Uhr in Mettlach bei der JFG Saarschleife auf dem Platz, wo es zu einer längeren Unterbrechung kam. Dies wiederum führte dazu, dass Adeyemi samt der A-Juniorenspieler erst unmittelbar vor Anpfiff in Bübingen eintraf und vom Vorhaben der Lizenzspieler erfuhr. "Ich habe den Vorstand über die Ereignisse in Kenntnis gesetzt und möchte vorerst nichts dazu sagen. Nur soviel: Ich bin menschlich sehr enttäuscht", erklärte Adeyemi. Michael Schubert, Spieler von Borussia II, schildert, wie es zu dem Entschluss kam: "Einige von uns waren schon um 14 Uhr vor Ort, weil sie nicht darüber informiert wurden, dass das Spiel erst um 16.30 Uhr beginnen sollte. Zehn Minuten vor Anpfiff standen wir mit acht Mann in Bübingen, hatten keine Trikots und wussten nicht, ob überhaupt noch jemand kommen würde. Gemeinsam haben wir uns dann dazu entschieden, nicht anzutreten."

Die kuriosen Ereignisse sorgten auch beim Gegner aus Bübingen für Verwunderung, wie deren Kapitän Henning Jochum berichtet: "Ich habe so etwas noch nie erlebt, schon gar nicht in dieser Spielklasse. Wobei die Entscheidungen nachvollziehbar sind. Sowohl die der zweiten Mannschaft als auch die der A-Jugend, die das Spiel vorzeitig abbrach." Heute Abend wollen sich der Borussen-Vorstand und die involvierten Spieler zu einem klärenden Gespräch treffen. Der Vorsitzende des Spielausschusses, Martin Bach, schließt Konsequenzen nicht aus: "Das Verhalten der Mannschaft ist sehr fragwürdig. Wenn unser Verein in der Öffentlichkeit allerdings derart blamiert wird, hat das sicherlich Folgen." pra