Spank mit Wut im Bauch statt Medaille in der Hand

Daegu. Keine roten Socken, kein blaues Wunder, keine kessen Sprüche: Hochspringer Raul Spank hat in seinem zweiten WM-Finale eine Bauchlandung hingelegt. Der 23 Jahre alte Dresdner kam bei der Leichtathletik-WM in Daegu mit 2,29 Metern nicht über den enttäuschenden neunten Platz hinaus

Daegu. Keine roten Socken, kein blaues Wunder, keine kessen Sprüche: Hochspringer Raul Spank hat in seinem zweiten WM-Finale eine Bauchlandung hingelegt. Der 23 Jahre alte Dresdner kam bei der Leichtathletik-WM in Daegu mit 2,29 Metern nicht über den enttäuschenden neunten Platz hinaus. Zwei Jahre nach seinem umjubelten Bronze-Sprung bei der Heim-WM in Berlin landete der deutsche Serienmeister gestern auf dem Boden der Tatsachen.Wie ein Häufchen Elend kauerte Spank zwischen zwei Interviews in den Katakomben des Daegu Stadiums - er hatte Tränen in den Augen und Wut im Bauch. "Ich bin sehr enttäuscht. Es hat nichts funktioniert. Ich habe keinen einzigen Sprung auf die Reihe gekriegt. Das negativste Erlebnis meiner Karriere", gab der Sachse zu. Drei Zentimeter fehlten ihm zu seiner persönlichen Bestleistung, die er sich für das Finale vorgenommen hatte.

Top-Favorit Jesse Williams aus den USA holte sich sein erstes WM-Gold. Mit 2,35 Metern blieb der 27-Jährige zwei Zentimeter unter seiner Jahresweltbestleistung. Zweiter wurde der Russe Alexej Dmitrik, der ebenfalls 2,35 Meter überquerte. Bronze holte Trevor Barry von den Bahamas (2,32). Als das Top-Trio noch um jeden Zentimeter kämpfte, war Spanks Medaillen-Traum längst geplatzt. Der Olympia-Fünfte durfte aber noch nicht aus dem Stadion. Später sagte er gequält: "Ich weiß jetzt selber noch nicht, wie ich das verarbeiten soll. In den nächsten zwei Tagen will ich vom Hochsprung nichts wissen."

Doch danach wird der Spaßvogel aus Elbflorenz wieder lachen - und der Hochspringer wieder angreifen. Denn eigentlich ist der Sachse für seine coolen und manchmal schrägen Sprüche bekannt. Auch die süffisant erzählte Socken-Story ist typisch für Spank: Seine geliebten roten Strümpfe durfte er wegen der "Kleiderordnung" des Verbandes bei der WM nicht tragen. dpa

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