Spandauw warnt vor Marburg

Saarlouis. Obwohl die Basketballerinnen der Saarlouis Royals optimal in die neue Bundesliga-Saison gestartet sind, ist deren Trainer René Spandauw weit davon entfernt, in Euphorie zu verfallen. Lediglich mit den Ergebnissen ist er zufrieden, ansonsten warnt er noch immer vor großen Erwartungen aus dem Umfeld

Wenn es nicht läuft, dann kann Royals-Trainer René Spandauw laut werden. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. Obwohl die Basketballerinnen der Saarlouis Royals optimal in die neue Bundesliga-Saison gestartet sind, ist deren Trainer René Spandauw weit davon entfernt, in Euphorie zu verfallen. Lediglich mit den Ergebnissen ist er zufrieden, ansonsten warnt er noch immer vor großen Erwartungen aus dem Umfeld.

Nach drei souveränen Siegen, 6:0 Punkten und Platz zwei zuviel Zurückhaltung? "Nein, auf keinen Fall", erklärt Spandauw. "Wir spielen teilweise besser, als ich erwartet hatte. Aber wir haben auch schon ein anderes Gesicht gezeigt. Nur hat sich das noch nicht in einer Niederlage ausgewirkt." Ein Problem, das der Trainer aus den vergangenen Spielzeiten kennt. "Man spielt eine Halbzeit großartig, führt mit 25 Punkten - und dann ist es nicht einfach, das auch bis zum Ende durchzuhalten, weil man nicht muss", führt der Holländer aus. Das ist im Fußball ähnlich: Steht es zur Halbzeit 4:0, ist von der zweiten Hälfte oft nicht viel zu erwarten. Das reicht in der Damen-Basketball-Bundesliga zum Sieg gegen einige Teams - aber lange nicht gegen alle.

Der Gegner am Sonntag (15 Uhr, Stadtgartenhalle), der BC Marburg, gehört zu denjenigen, die Schwächephasen sofort auszunutzen wissen. In Marburg hat Ex-Nationaltrainerin Aleksandra Kojic nicht weniger als neun deutsche Nationalspielerinnen im Kader. Verstärkt werden diese durch zwei starke US-Amerikanerinnen. Zum einen die gefährliche Distanzschützin Amanda Davidson, zum anderen Flügelspielerin Amanda Livingston. Beide Vereine verbindet, dass sie auf Teams aus jungen deutschen Spielerinnen setzen, die punktuell mit Spielerinnen von außen verstärkt werden. "Dazu hat Marburg noch den großen Vorteil der Universitäten in Marburg und Gießen. Die sind alleine aufgrund des Studienangebotes attraktiver als Saarbrücken", erklärt Spandauw. Mehrere Spielerinnen, die auch er gerne in seinem Kader gesehen hätte, hätten sich für Marburg entschieden, weil ihr Studienfach im Saarland nicht angeboten wird. Was er nicht versteht, sind die offiziellen Saisonziele der Hessinnen, das Erreichen der Play-offs: "Mit so einem Kader kann das Ziel nur ein Platz unter den ersten vier Teams sein, wenn nicht mehr."

Dieser Satz ist zugleich indirekt eine Warnung an seine Mannschaft, die Partie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Marburg steht nach zwei Niederlagen nur auf Rang sieben. "Aber die haben sehr viele Optionen im Angriff, da müssen wir hellwach sein", weiß Spandauw. Optimistisch stimmt ihn, dass seine Mannschaft in dieser Woche sehr gut trainiert hat. "Dann spielen wir meistens am Wochenende auch gut. Wir haben keine Angst vor Marburg, wir wissen, dass wir sie schlagen können. Aber wir wissen auch, dass wir dazu sehr gut spielen müssen."