Fußball Späte Aufholjagd macht FC Homburg glücklich

Walldorf · Regionalligist liegt in Walldorf bis zur 80. Minute 0:3 hinten und spielt noch 3:3. Trainer Luginger ist stolz auf sein Team.

Der Homburger Kevin Maek (rechts) ballt die Faust. Gerade hat seine Mannschaft in der Nachspielzeit das 3:3 bei Astoria Walldorf erzielt.

Der Homburger Kevin Maek (rechts) ballt die Faust. Gerade hat seine Mannschaft in der Nachspielzeit das 3:3 bei Astoria Walldorf erzielt.

Foto: Andreas Schlichter

Wenn eine Mannschaft einen Drei-Tore-Rückstand zur Halbzeit noch zu einem Unentschieden dreht, ist die Freude für gewöhnlich groß. So war es auch beim FC Homburg, dem dieses Kunststück am Samstag beim 3:3 beim FC Astoria Walldorf gelang. Nach dem Abpfiff feierten die Spieler mit den mitgereisten Fans die gelungene Aufholjagd. Der Jubel darüber, auch im neunten Spiel in Serie ohne Niederlage geblieben zu sein, dürfte allerdings nur von kurzer Dauer sein. Nüchtern betrachtet ist durch die Punkteteilung der Abstand des Tabellenvierten auf Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken (5:0 gegen Offenbach) auf zehn Punkte angewachsen.

Zum Spiel: In den ersten 45 Minuten sahen die 488 Besucher des Dietmar-Hopp-Sportparks in Walldorf kaum sehenswerten Fußball. „Wir waren in der ersten Hälfte defensiv nicht konsequent genug. Und nach vorne haben wir nicht wirklich Lösungen gefunden. Dafür sind wir bestraft worden“, sagte FCH-Trainer Jürgen Luginger: „Unser Spiel war nicht gut in der ersten Halbzeit. Trotzdem haben wir 3:0 geführt, weil wir eiskalt unsere Chancen genutzt haben“, räumte auch Astoria-Trainer Matthias Born ein.

Nachdem Andreas Schön in der fünften Minute durch einen Querschläger zum Abschluss kam und den Ball eher unspektakulär an FCH-Torwart David Salfeld vorbei zum 1:0 einschob, war Nico Hillenbrands Volleyschuss aus 20 Metern zum 2:0 in der 28. Minute ein echter Hingucker. Wie André Becker in der 43. Minute an Maurice Neubauer und Salfeld vorbeizog und aus spitzem Winkel zum 3:0 einschoss, war ebenfalls sehenswert.

Laut wurde es in der Homburger Kabine zur Pause trotzdem nicht. „Es war nicht der Zeitpunkt, Dampf abzulassen. Ich habe den Jungs stattdessen gesagt, dass noch alles möglich ist, wenn wir das erste Tor machen“, berichtet der Trainer. Mit dem Ex-Walldorfer Marcel Carl und Loris Weiss, die nach dem Seitenwechsel Luca Plattenhardt und Christian Telch ersetzten, kam neuer Schwung ins Homburger Spiel. Die Aufholjagd begann aber erst mit dem Treffer zum 1:3 in der 80. Minute durch den erst kurz zuvor eingewechselten Thomas Stein­herr. Nur Sekunden später verkürzte Carl mit seinem ersten Saisontor auf 2:3 und sorgte bei sich persönlich für Erleichterung. „Ich hatte eine schwere Zeit, da fällt schon eine große Last ab“, räumte der Neuzugang ein, der zuletzt kaum noch zum Zuge kam. In der Nachspielzeit war es dann Stefano Maier, der den Ball nach einer Ecke zum umjubelten Ausgleich einnetzte.

Der Abstand zur Tabellenspitze beschäftigte Luginger direkt nach dem Spiel wenig. Stattdessen freute sich der Trainer über die Fortsetzung der Serie ohne Niederlage: „Wir müssen uns freimachen von der ewigen Rechnerei. Wir sind seit neun Spieltagen ungeschlagen. Das ist auch nicht selbstverständlich.“ Herbert Eder will trotz des Rückschlags im Kampf um die Meisterschaft noch lange nicht das Handtuch werfen. „Eine Vorentscheidung ist noch in keinem Fall gefallen. Noch ist nicht mal die Hinrunde vorbei“, sagte der Vorstands-Chef.

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