Soziologie ist nicht die Stärke des Braves-Neuzugangs Max Weber

Homburg. Max Weber. Für die einen ist er ein berühmter deutscher Soziologe aus dem 19./20. Jahrhundert, für die Fans der Saar-Pfalz Braves ist er der neue Flügelspieler der Spielzeit 2010/2011. "Meine Eltern haben mich nicht nach ihm benannt. Aber vorsichtshalber gaben sie mir noch einen zweiten Vornamen, Christoph

Homburg. Max Weber. Für die einen ist er ein berühmter deutscher Soziologe aus dem 19./20. Jahrhundert, für die Fans der Saar-Pfalz Braves ist er der neue Flügelspieler der Spielzeit 2010/2011. "Meine Eltern haben mich nicht nach ihm benannt. Aber vorsichtshalber gaben sie mir noch einen zweiten Vornamen, Christoph. So gibt es keine Verwechslung, falls ich mal ein Buch schreiben sollte", erzählt Weber (Foto: rup) schmunzelnd. Doch der 25-Jährige ist kein Mann großer Worte, er lässt lieber Taten sprechen.

Im Derby gegen den USC Heidelberg am vergangenen Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga Pro A war Weber mit 22 Punkten erfolgreichster Werfer seines Clubs. Diese Leistung will er auch im Heimspiel an diesem Sonntag im Sportzentrum Homburg-Erbach gegen die Crailsheim Merlins (18 Uhr) wiederholen: "Wir wollen den zweiten Heimsieg. Wir haben mehr Qualität im Kader. Und ich hoffe, dass sich diese auch durchsetzen wird."

Von der Qualität seines Sohnes war Webers Vater schon früh überzeugt: So nahm er den erst Siebenjährigen mit in die Basketball-AG seiner Schule und entfachte damit Begeisterung. "Ich habe als Kind viel ausprobiert: Fußball, Tischtennis, Leichtathletik. Aber Basketball habe ich von Anfang an präferiert", erzählt der gebürtige Niedersachse.

Mit 16 zog seine Familie nach Peru, da sein Vater eine Schulleiterstelle einer deutschsprachigen Lehranstalt in Lima annahm. Dort wurde Weber mit der Universitäts-Mannschaft der Hauptstadt peruanischer Meister. Eineinhalb Jahre später zog es ihn aber wieder nach Deutschland, da er eine professionelle Basketball-Karriere in Angriff nehmen wollte. "Es war kein leichter Schritt, ohne meine Familie zurückzukehren. Aber ich wollte hier Profi werden", sagt der 2,01-Meter-Riese. Er wechselte nach Bamberg in die Bundesliga und wurde 2005 unter dem heutigen Nationaltrainer Dirk Bauermann deutscher Meister. Über Frankfurt und Gießen folgte nun der Wechsel ins Saarland.

"Ich sehe das nicht als Rückschritt, auch wenn ich vorher in der Bundesliga gespielt habe. Hier habe ich eine ganz andere Rolle und kann mich mehr entfalten", erklärt der ehemalige Junioren-Nationalspieler. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist er aber nicht zufrieden. "Ich bin mit dem Ziel gekommen aufzusteigen. Wir haben leider schon zwei Spiele verloren, aber wenn ich mir die Mannschaftszusammensetzung ansehe, bin ich mir sicher, dass wir es unter die ersten zwei Teams schaffen können", sagt Weber selbstbewusst.

Der Zukunft sieht der gelernte Industriekaufmann gelassen entgegen. "Es kommt auf die nächsten ein, zwei Jahre an. Danach weiß ich, ob ich noch ein paar Spielzeiten auf dem höchsten Niveau spielen kann und will", sagt Max Weber und ergänzt: "Ich würde auch gerne ein Studium beginnen, aber dafür blieb mir bisher leider keine Zeit." Soziologie? Nein, Sportmanagement soll es sein. Nicht, dass es noch zu Verwechslungen mit seinem Namensvetter kommt. hej

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort