Sorgenvolle Freiburger

Freiburg. Der Kehraus bei Fußball-Bundesligist SC Freiburg geht weiter. Nachdem die sportliche Leitung noch mit Marcus Sorg sechs Spieler aussortiert hatte, musste gestern der Trainer selbst gehen. "Wir wollten auch einen Impuls auf der Trainerposition setzen", sagt Sportdirektor Dirk Dufner gestern

Freiburg. Der Kehraus bei Fußball-Bundesligist SC Freiburg geht weiter. Nachdem die sportliche Leitung noch mit Marcus Sorg sechs Spieler aussortiert hatte, musste gestern der Trainer selbst gehen. "Wir wollten auch einen Impuls auf der Trainerposition setzen", sagt Sportdirektor Dirk Dufner gestern. Ersatz kommt aus dem Club: Co- und U19-Trainer Christian Streich übernimmt den Tabellenletzten. Der Vertrag des Ex-Spielers des FC Homburg läuft bis 2014 und gilt auch für die 2. Liga.Es ist die erste Trainer-Entlassung in der Bundesliga-Geschichte des SC. "Wir sind nicht als Club bekannt, der sich leicht tut, was Trainer-Demissionen anbelangt", sagt Dufner. Angesichts des drohenden Abstiegs zog Freiburg aber die Reißleine. "Wir hatten das Gefühl, dass der Glaube bei der Mannschaft, Spiele zu gewinnen, nicht mehr so da war", begründet Dufner die Entscheidung, sich nach einem halben Jahr von Sorg zu trennen. Der SC war dessen erste Station in der Bundesliga. Zu Saisonbeginn hatte Sorg, der die Regionalliga-Elf des SC trainierte, die Nachfolge des zu Bayer Leverkusen gewechselten Robin Dutt übernommen.

Sorg sei "charakterlich ein besonderer Mensch" und ihm sei nichts anzulasten, sagt Dufner. Doch: Während in der vergangenen Saison mit nahezu identischem Kader Platz neun zu Buche stand, gab's in dieser Spielzeit erst drei Siege. Vor knapp zwei Wochen hatte sich der SC daraufhin von sechs Spielern getrennt, fünf davon spielten aus sportlichen Gründen keine Rolle mehr in den Planungen von Sorg.

Kapitän Heiko Butscher, Felix Bastians, Manuel Salz, Kisho Yano und Maximilian Nicu wurde mitgeteilt, dass der Verein nicht mehr mit ihnen plane. Zudem erhielt Yacine Abdessadki eine fristlose Kündigung. Ihm wird vorgeworfen, in einem Hotel Utensilien entwendet zu haben. "In der jetzigen, prekären Situation können wir keine Rücksicht auf Einzelne nehmen. Es geht einzig und allein um die Zukunft des Clubs", hatte Dufner damals gesagt.

Diese Zukunft wird nun auch ohne Sorg stattfinden. Zum Trainingsauftakt am Montag steht mit Streich ein Trainer an der Seitenlinie, der mit der A-Jugend des SC unter anderem 2008 deutscher Meister wurde. "Wir hoffen, dass er in der Lage ist, die letzten Prozente aus der Mannschaft herauszukitzeln", erklärt Dufner. Streich ist überzeugt, dass dies gelingt: "Die Mannschaft lebt. Wenn wir an ein paar Schrauben drehen, in ein paar Sachen anders zusammenrücken, können wir unser Ziel erreichen, nicht abzusteigen", sagt der 46-Jährige. dapd

Foto: kopatsch/dapd

"Die Mannschaft lebt."

Christian Streich, neuer Trainer

des SC Freiburg

Zur Person

Christian Streich wurde 1965 in Weil am Rhein geboren. Seine Stationen als aktiver Spieler waren der Freiburger FC, die Stuttgarter Kickers, der SC Freiburg und der FC Homburg (1988 bis 1990). Der Mittelfeldakteur absolvierte zehn Bundesliga-Spiele für den FCH und 65 Zweitliga-Partien für die Stuttgarter Kickers, den SC Freiburg und den FCH (21 Partien). Als Trainer betreute er beim SC Freiburg die U19 und als Co-Trainer die Profis. dapd

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