Sorgenfalten nach der Generalprobe

Mainz · Vor dem Abflug an diesem Samstag zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien hat die deutsche Nationalmannschaft ihr letztes Testspiel mit 6:1 (0:0) gegen Armenien gewonnen. Marco Reus droht das WM-Aus. Er erlitt in der Partie am Freitagabend eine Knöchelverletzung.

Überschattet von einer Verletzung von Marco Reus hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihre WM-Generalprobe gewonnen. Sie kam am Freitagabend zu einem 6:1 (0:0) gegen Armenien. André Schürrle erzielte in der 52. Minute die Führung, Henrich Mchitarjan glich per Foulelfmeter aus (69. Minute), ehe Lukas Podolski (71.), Benedikt Höwedes (73.), Miroslav Klose (76.) und Mario Götze (82./89.) trafen. Mit seinem 69. Tor ließ Klose Gerd Müller in der "ewigen" Torjägerliste des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hinter sich.

Grund zur Freude gab es für Joachim Löw trotz klarer Überlegenheit und vieler Torchancen nicht. Der Ausfall von Reus bereitet dem Bundestrainer zehn Tage vor dem WM-Auftakt gegen Portugal Sorgen. Der Mittelfeldspieler war in der 44. Minute in einem Zweikampf mit Artur Yedigaryan mit dem linken Fuß im Rasen hängen geblieben und umgeknickt. Er wurde in eine Klinik zur Kernspin-Untersuchung gebracht. Eine Diagnose steht aus.

Die DFB-Auswahl fliegt an diesem Samstag von Frankfurt nach Salvador und von dort weiter zum Quartier "Campo Bahia" in Porto Seguro. Sollte Reus ausfallen, könnte Löw kurzfristig einen Spieler nachnominieren. Gegen Armenien musste er auf Torwart Manuel Neuer (Schulterverletzung) verzichten. Die zuletzt angeschlagenen Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose fehlten in der Startelf. Zudem saß der zuletzt enttäuschende Mesut Özil bis zur Pause auf der Bank. Philipp Lahm stand nach überstandener Kapselverletzung wieder von Beginn an zur Verfügung. Ihn bot Löw im defensiven Mittelfeld neben Sami Khedira auf. Jerome Boateng spielte Rechtsverteidiger, Höwedes auf der linken Seite.

Unabhängig von personellen Planspielen war Löws Vorgabe klar: "Wir wollen uns von den Fans mit einem Sieg, einem guten Spiel und einem Lächeln aus Deutschland verabschieden." Man wolle "den WM-Turbo zünden". Doch zunächst sah er einige Wackler seiner Abwehr und eine Großchance der Gäste. Nach Vorlage des Dortmunders Mchitarjan stand Geworg Ghazarjan völlig frei, traf den Ball aber nicht richtig (2.). Genauso erging es auf der anderen Seite Thomas Müller, der sich mit Reus und Schürrle in der Spitze abwechselte, fünf Minuten später.

Die DFB-Auswahl war in der Folge bemüht, das Spiel dominant und in der Offensive flexibel zu gestalten. In der 9. Minute verzog Schürrle aus kürzester Distanz per Kopfball. Kurz darauf spielte Müller Reus frei, den Schuss des Dortmunders klärte Hrajr Mkojan auf der Linie. Überhaupt waren es Müller, Reus und Schürrle, die neben Toni Kroos für Akzente sorgten. So war es Reus nach Pass von Müller, der freistehend an Torwart Roman Berezovsky scheiterte (32.).

Beim ersten geradlinigen Angriff nach der Pause passte der eingewechselte Lukas Podolski scharf nach innen. Schürrle schloss sehenswert mit der Hacke ab. Nachdem der eingewechselte Kevin Großkreutz den Foulelfmeter verschuldet hatte, rissen die Gastgeber die Partie sofort wieder an sich. Der starke Podolski zog mit seinem 47. Tor in der "ewigen" Bestenliste mit Jürgen Klinsmann und Rudi Völler gleich, wenig später trafen Höwedes, Klose sowie zwei Mal Götze.

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