Solja verpasst das Halbfinale, Boll auf Medaillenkurs

St. Petersburg. Der Medaillenhunger der deutschen Tischtennis-Herren ist noch nicht gestillt. Titelverteidiger Timo Boll (Düsseldorf) wahrte seine doppelte Edelmetall-Chance bei der Europameisterschaft in St. Petersburg. Das Zugpferd nahm Dimitrij Ovtcharov (Düsseldorf) und Bastian Steger (Frickenhausen) aus dem Gold-Team mit in das Achtelfinale

 Amelie Solja, vorne, und ihre Doppelpartnerin Tatyana Kostromina aus Weißrussland. Foto: dpa

Amelie Solja, vorne, und ihre Doppelpartnerin Tatyana Kostromina aus Weißrussland. Foto: dpa

St. Petersburg. Der Medaillenhunger der deutschen Tischtennis-Herren ist noch nicht gestillt. Titelverteidiger Timo Boll (Düsseldorf) wahrte seine doppelte Edelmetall-Chance bei der Europameisterschaft in St. Petersburg. Das Zugpferd nahm Dimitrij Ovtcharov (Düsseldorf) und Bastian Steger (Frickenhausen) aus dem Gold-Team mit in das Achtelfinale. Zudem qualifizierte sich das Paradedoppel Timo Boll/Christian Süß nach Abwehr von vier Matchbällen für das Samstags-Halbfinale gegen Marcos Freitas/Tiago Apolonia (Portugal) und hat Bronze sicher.

Die Damen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) konnten dagegen schon am Freitag ihre Schläger einpacken. Kristin Silbereisen (Busenbach) und Zhenqi Barthel (Holsterhausen) scheiterten jeweils in der vierten Runde des Damen-Einzels. Damit findet erstmals seit 50 Jahren ein EM-Achtelfinale ohne DTTB-Spielerin statt. "Wir haben keine positive Überraschung geschafft", sagte Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio. Im Damen-Doppel platzten die Medaillenträume von Amelie Solja (Saarlouis). Die 18-Jährige scheiterte im Damen-Doppel an der Seite der Tostedter Bundesligaspielerin Tatjana Kostromina (Weißrussland) in der Runde der letzen Acht. Das kurzfristig zusammengestellte Duo hatte klar mit 0:4 gegen Wenling Tan-Monfardini/Nikoleta Stefanova (Italien) das Nachsehen.

"Ich kämpfe jedes Mal neu gegen den inneren Schweinehund und bin auch noch ein bisschen erkältet. Da hilft nur, auf die Zähne zu beißen und sich zu konzentrieren", berichtete Boll. Die Nummer sieben der Weltrangliste musste am drittletzten EM-Tag zweimal an den Tisch. Im Einzel bezwang er seinen Düsseldorfer Clubkollegen Marcos Freitas (Portugal) mit 4:0. Boll trifft nun auf Bojan Tokic aus Slowenien.

Das Viertelfinale im Herren-Doppel war dagegen ein Drahtseilakt. Die Favoriten Boll/Süß bekamen die Schweden Pär Gerell/Jens Lundqvist nie richtig in den Griff und mussten im letzten Satz bei 7:10 und 10:11 insgesamt vier Matchbälle abwehren. Am Ende hatten die WM-Zweiten von 2005 aber doch die Nase vorn. "Man sieht, dass ich mich nicht wohl fühle. Als Titelverteidiger haben wir den Anspruch, besser zu spielen", gestand Süß seine Formschwäche.

Herren-Bundestrainer Richard Prause freute sich über das Weiterkommen ("Man muss auch die positiven Dinge sehen") und über die starken Einzel-Auftritte von Steger und Ovtcharov. Fast hätte es auch Patrick Baum (Frickenhausen) gegen Ex-Europameister Jean-Michel Saive (Belgien) ins Achtelfinale geschafft. Er verlor nach großem Kampf mit 2:4. dpa

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