So schön wie beim ersten Mal

Saarbrücken · Der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim ist deutscher Meister. Zum bereits sechsten Mal feiert der Badminton-Bundesligist den Titel. Nach jahrelanger, erfolgloser Jagd ist dieser so schön wie der erste im Jahr 2006.

 Was lange währt, wird endlich gut: Nach fünf Jahren feierte der BCB am Samstag seinen sechsten Meistertitel. Fotos: Ruppenthal

Was lange währt, wird endlich gut: Nach fünf Jahren feierte der BCB am Samstag seinen sechsten Meistertitel. Fotos: Ruppenthal

 Der Bischmisheimer Vereinschef Frank Liedke trägt Efje Muskens auf Händen.

Der Bischmisheimer Vereinschef Frank Liedke trägt Efje Muskens auf Händen.

 Das Meisterschafts-Finale in einem angemessenen Rahmen: 820 Zuschauer verfolgten das Duell zwischen Bischmisheim und Mülheim am Samstagabend in der Joachim-Deckarm-Halle.

Das Meisterschafts-Finale in einem angemessenen Rahmen: 820 Zuschauer verfolgten das Duell zwischen Bischmisheim und Mülheim am Samstagabend in der Joachim-Deckarm-Halle.

Als Marc Zwiebler in seinem Herreneinzel den zweiten Matchball gegen Dymtro Zavadsky zum 21:13 und 21:10 verwandelte und somit den sechsten deutschen Mannschaftstitel für den Badminton-Bundesligisten 1. BC Bischmisheim klar machte, gab es kein Halten mehr. Alle Spieler des BCB stürmten kurzerhand das Feld. Der Bann war gebrochen: Nach fünf Jahren Pause feierten die Bischmisheimer ihren sechsten deutschen Meisterschaftstitel gegen den 1. BV Mülheim, als wäre es der erste - zuhause in der Joachim-Deckarm-Halle, zusammen mit 820 begeisterten Zuschauern.

Nur einer ließ den Spielerinnen und Spielern etwas Zeit, bevor er selbst auf den Platz kam und alle herzlich drückte: Vereinspräsident Frank Liedke. Während er sich in der Liga bisweilen schonte und sich der Aufregung, jedes einzelne Spiel zu verfolgen, oft entzog, blieb ihm im Finale zuhause nichts anderes übrig, als jede Begegnung aus nächster Nähe zu verfolgen. Das Damendoppel mit Efje Muskens und Samantha Barning gegen Johanna Goliszewski und Judith Meulendijks (19:21, 21:12, 21:12), das Herrendoppel mit Michael Fuchs und Marc Zwiebler gegen Marcus Ellis und Jorrit de Ruiter vertrat (21:16, 21:14) sowie die Herreneinzel von Dieter Domke gegen Alexander Roovers (21:11, 21:13) und Zwiebler gegen Zavadsky. Ein glücklicher Umstand, dass es nicht die erwartet spannende Partie wurde.

"Dass es so deutlich wird, haben wir nicht erwartet", sagte Bischmisheims Teamkapitän Michael Fuchs . Doch von Beginn an sollte alles zu Gunsten des BC Bischmisheim laufen. "Aus meiner Sicht waren die Schlüsselspiele heute die beiden Doppelpartien zum Auftakt", sagte Teammanager Marcel Reuter. Diese Begegnungen waren vor dem Endspiel als ausgeglichen erwartet worden. Beide konnte der BCB für sich entscheiden, obwohl die Damen deutlich mehr Probleme hatten als die Herren. "Nach den beiden Doppeln hatten wir ihnen den Zahn im Grunde schon gezogen", sagte Zwiebler, der den verletzten Johannes Schöttler vertrat: "Trotzdem hätte es natürlich auch anders laufen können, zumal Michael und ich im Herrendoppel zuletzt nicht gerade harmoniert haben".

Dennoch war das Finale am Samstagabend ein Spiegelbild der gesamten Saison: die pure Dominanz. Denn auch wenn die beiden Doppel zu Beginn vielleicht etwas Schwierigkeiten hatten, letztendlich waren auch diese Siege souverän. Die beiden Herreneinzel von Domke und Zwiebler hingegen waren zu keiner Zeit gefährdet, sodass der BCB sowohl das Dameneinzel von Olga Konon als auch das Mixed mit Fuchs und Barning abschenken konnte. "Diese Meisterschaft ist für den Verein eine ganz besondere", sagte Liedke zufrieden, den Hans-Riegel-Cup nach fünf Titeln (2006 bis 2010) wieder in den Händen halten zu können: "Wir waren in den letzten Jahren immer ganz nah dran, haben immer oben mitgespielt und sind doch immer knapp gescheitert."

Bis Samstag. "Ich bin unglaublich glücklich über diesen Titelgewinn. Wir sind im Vorfeld von vielen zum Favoriten erklärt worden, deshalb war der Druck auf alle sehr groß. Wie die Mannschaft damit umgegangen ist, macht mich stolz", sagte Michael Fuchs , "aber wir haben ehrlich gesagt mit einer sehr langen Badminton-Nacht gerechnet". Dass es am Samstag doch etwas schneller ging und die Meisterschaft bereits nach etwas mehr als zwei Stunden eingetütet war, tat der Freude keinen Abbruch. Im Gegenteil: "Der zweite, dritte, vierte und fünfte Titel waren schon nicht mehr so besonders", gab Fuchs zu: "Aber auf diesen Titel haben wir so lange hingearbeitet und so lange gewartet: Das macht ihn so besonders."

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