Smythes Misson ist noch nicht vorüber

Saarbrücken · Die Saarland Hurricanes spielen am Sonntag in Dresden. In der regulären Saison belegten sie Rang drei. „Nie waren wir so gut platziert“, lobt Mannschaftsmanager Paul Motzki vor dem Viertelfinale der deutschen Meisterschaft.

 Nach dem Viertelfinal-Einzug: Tom Smythe erhält die obligatorische Eiswasserdusche. Foto: Hafner

Nach dem Viertelfinal-Einzug: Tom Smythe erhält die obligatorische Eiswasserdusche. Foto: Hafner

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Die Saarland Hurricanes treffen am kommenden Sonntag um 15 Uhr im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft auf die Dresden Monarchs - der Tabellendritte der Süd-Gruppe der Football-Bundesliga muss im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion beim Zweiten der Nord-Gruppe ran. "Platz drei in der regulären Saison ist für uns das beste Ergebnis überhaupt. Nie waren wir so gut platziert", sagt Mannschaftsmanager Paul Motzki. Die Hurricanes hatten sich erst am letzten Spieltag mit einem 16:14-Sieg bei den Allgäu Comets die Viertelfinal-Teilnahme gesichert.

Für Hurricanes-Cheftrainer Tom Smythe sind seine "Kids" ("Kinder"), wie er die Spieler nennt, gefühlter Zweiter. "Aufsteiger Frankfurt Universe kommt mit viel Geld und kauft Spieler aus halb Europa", kritisiert er den von einem Elektronikkonzern gesponsorten Tabellenzweiten: "Wir spielen fast nur mit Jungs aus der Region. Und die haben sich erneut weiterentwickelt."

Das Erreichen des Viertelfinals war das Saisonziel der Hurricanes. Im Spiel gegen Dresden braucht der saarländische Bundesligist für den Halbfinal-Einzug "sicher kein Wunder", erklärt Quarterback Alexander Haupert. Er sagt: "Wir sollten hinfahren, Spaß haben und jeder 100 Prozent geben. Mit der Einstellung haben wir schon andere Mannschaften geärgert. Auch Dresden ist nicht unschlagbar und hat den Druck des Favoriten." Da passt es gut, dass Wesley Miller wieder da ist. Drei Wochen war der Amerikaner zuhause - sein Vater hatte einen Schlaganfall erlitten. Kaum zurück, zeigte Miller im Spiel gegen die Allgäu Comets, wie wichtig er ist. Mit drei "Interceptions" (abgefangenen Pässen) war er beim 16:14-Sieg Mann des Spiels.

Ohnehin präsentierte sich die Verteidigung in den vergangenen Wochen in starker Form. "Die Jungs sind füreinander da, jeder hilft seinem Nebenmann", sagt Defensiv-Koordinator Craig Walker, "nur so kann man erfolgreich sein". Für die Hurricanes war es aber eine Saison mit vor allem einer wichtigen Veränderung: Wegen des Umbaus des Saarbrücker Ludwigspark-Stadions fanden die Heimspiele im Neunkircher Ellenfeld-Stadion statt. "Die meisten unserer Fans haben den Umzug mitgemacht", erklärt Stadionsprecher Torsten Reif. Er ergänzt: "Weil die Leute enger am Spielfeld sitzen, kommt von der Stimmung viel mehr bei den Spielern an."

"Ich habe im Football ja schon viel erlebt. Aber der 31:24-Heimsieg gegen Allgäu, als wir Sekunden vor dem Ende eine verlorene Partie noch gewinnen konnten - das werde ich nie vergessen", nennt Smythe seinen persönlichen Saisonhöhepunkt. Auch wenn sich der Cheftrainer auf das Golfspielen in seiner Heimat Georgia in den USA freut - er hat den Saarland Hurricanes für die kommende Saison wieder zugesagt. Smythe sagt: "Meine Misson hier ist noch nicht vorüber. Irgendwann im Frühjahr wird meine Frau wieder vor mir stehen und fragen: Wann geht es wieder nach Europa? Darauf freue ich mich, denn ich mag das Saarland und die Menschen hier."

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