Skibbe macht den Rehhagel

Athen · Nach mehreren Schlappen scheint die griechische Fußball-Nationalmannschaft wieder auf Kurs zu sein. Erstmals nach mehreren Monaten ist statt Lustlosigkeit wieder Leidenschaft zu spüren. Dahinter steckt Michael Skibbe.

 Michael Skibbe greift bei den Griechen hart durch – und hat jetzt Erfolg. Foto: himbrechts/dpa

Michael Skibbe greift bei den Griechen hart durch – und hat jetzt Erfolg. Foto: himbrechts/dpa

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Als Michael Skibbe vor acht Monaten das Steuer der griechischen Fußball-Auswahl übernahm, versprach er, "dass die Nationalmannschaft und ihre Spieler alles geben werden auf dem Spielfeld". Die ersten Ergebnisse waren schlecht, doch nun gab es einen Lichtblick - einen 2:1-Sieg beim WM-Dritten Niederlande. Doch auch Skibbe weiß: Der Weg zum Erfolg ist noch lang.

"Zunächst zeigte er sich sehr ruhig - zu ruhig für unsere Mentalität", sagt der griechische Journalist Spyros Sourmelidis über Skibbe. Der 51-Jährige hat aber ein klares Programm. Er tritt in die Fußstapfen von Otto Rehhagel , der die Griechen 2004 zum sensationellen EM-Titelgewinn in Portugal führte. Sowohl Rehhagel als auch Skibbe haben das Geschehen und die Spieler lange beobachtet. Erst dann fingen sie an, zu agieren, Entscheidungen zu treffen und ein "verschworenes Team" rund um sich zu bilden, meint die griechische Presse. Dieses Konzept führte zum EM-Titel 2004 und zu vielen Erfolgen in den späteren Jahren.

Als Skibbe im Oktober 2015 kam, war die Moral ganz unten. Bei der verpassten Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich hatten die Griechen - noch mit einem anderen Trainer - sogar zwei demütigende Niederlagen gegen die Färöer eingesteckt. Skibbe geriet auch nach der 0:1-Niederlage in Luxemburg nicht in Panik. "Es mangelt unseren Spielern nicht an Qualität. Wir alle müssen gemeinsam Teamgeist entwickeln", sagte er vor Beginn WM-Qualifikation.

Beim 2:1 gegen die Elftal (nach 0:1) war die Leidenschaft deutlich spürbar. Zu Beginn der WM-Qualifikation ist heute ein Auswärtssieg gegen Gibraltar Pflicht. In der Gruppe H treffen die Griechen außerdem auf Belgien, Bosnien-Herzegowina, Zypern und Estland. Skibbe ist entschlossen: Wer keine Lust hat und keinen Teamgeist zeigt, "wird rausgeschmissen - fertig."

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