Champions League Simeone feiert gewohnt obszön

Madrid · Trainer von Atlético Madrid feiert Sieg gegen Juventus und Ronaldo mit „Eiertanz“.

 Diego Simeone, Trainer von Atlético, benimmt sich manchmal daneben.

Diego Simeone, Trainer von Atlético, benimmt sich manchmal daneben.

Foto: dpa/Andrea Comas

Diego Simeone griff sich bei den Genitalien und brüllte, als habe ihn ein Pferd getreten. Der Wüterich unter den Champions-League-Trainern feierte mit seinem obszönen „Eiertanz“ den 2:0-Sieg von Atlético Madrid im Achtelfinal-Hinspiel gegen Juventus Turin und Cristiano Ronaldo.

„Es war keine sonderlich schöne Geste. Die Wahrheit ist: Mir war einfach danach“, sagte Simeone, der für seine wüsten Ausbrüche ebenso berühmt wie berüchtigt ist. „Es bedeutete: Wir haben Eier. Dicke Eier!“ Diese habe er gezeigt, indem er Diego Costa und Koke trotz deren langer Verletzungspausen aufgestellt habe. „Es verlangt Eier. Und es hat funktioniert“, sagte Simeone.

Eine gewisse Obsession fürs Genitalische ist Diego Simeone seit jeher zu eigen. Schon als Spieler von Lazio Rom fasste er sich schreiend bei den Hoden, um einen Sieg angemessen zu zelebrieren. Und unvergessen ist, wie er 2014 nach dem Einzug ins Endspiel der Königsklasse die Mütter seiner Spieler rühmte: Diese hätten „Söhne mit riesigen Eiern“ geboren.

Simeone nach dem verdienten Erfolg gegen Juve auf seinen latenten Hang zum Anstößigen zu reduzieren, wäre allerdings unangebracht. Einst war er bei Lazio, Atlético und Inter Mailand ein erfolgreicher Spieler im Mittelfeld. In acht Jahren als Trainer hat der 48-Jährige ein Bollwerk errichtet, das bei jeder Mannschaft in Europa gefürchtet ist. Legendär sicher steht seine Defensive, inspirierend sind seine Ansprachen.

In einer „magischen Nacht“ (Torschütze Diego Godin) bekam das auch Ronaldo zu spüren. Der Portugiese ist die Nemesis Atléticos, der Mann, der mit Real immer zum Tiefschlag ausholte, wenn sich der Stadtrivale mal aus dem langen Schatten der Königlichen erheben wollte. So war es 2014 im Finale der Champions League, 2016 im Finale, 2017 im Halbfinale. Umso größer war am Mittwoch die Genugtuung, den voller Inbrunst ausgepfiffenen Superstar endlich einmal ausgeschaltet zu haben. Ronaldo hofft auf eine Revanche am 12. März.

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