Silvia Neid sichtet für Olympia

Kassel. Beim vorletzten EM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußball-Frauen ist Gänsehaut garantiert. Mehr als 15000 Fans wollen Deutschlands Torhüterin Silke Rottenberg bei ihrem letzten Länderspiel heute Nachmittag (16 Uhr, live im ZDF) in Kassel einen würdigen Abschied bereiten

 Silvia Neid erwartet im EM-Qualifikationsspiel gegen Wales ein deutliches Ergebnis. Foto: dpa

Silvia Neid erwartet im EM-Qualifikationsspiel gegen Wales ein deutliches Ergebnis. Foto: dpa

Kassel. Beim vorletzten EM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußball-Frauen ist Gänsehaut garantiert. Mehr als 15000 Fans wollen Deutschlands Torhüterin Silke Rottenberg bei ihrem letzten Länderspiel heute Nachmittag (16 Uhr, live im ZDF) in Kassel einen würdigen Abschied bereiten. Durch den am Dienstag von der zweimaligen Weltmeisterin angekündigten Rücktritt von der internationalen Bühne nach 15 Jahren bekommt die sportlich eigentlich wertlose Partie gegen Wales im Auestadion einen weit höheren Stellenwert.

Nach 126 Länderspielen ist die "supergeile Zeit" für die 36 Jahre alte Rottenberg spätestens um 17.45 Uhr vorbei. Sicher wird sie ein paar Tränen verdrücken, wenn ihr DFB-Präsident Theo Zwanziger einen dicken Blumenstrauß zum Dank für ihre großartige Karriere überreicht.

Darüber hinaus hat das Spiel gegen die Waliserinnen vor allem Testcharakter. Nach sechs Siegen ist der sechsmalige Europameister schon qualifiziert für die EM-Endrunde im kommenden Jahr in Finnland. Gleichwohl ist die Partie für DFB-Trainerin Silvia Neid höchst willkommen, weil sie gegen einen schwachen Gegner zehn Wochen vor dem Olympia-Turnier nochmals sichten und experimentieren kann. Ob die für Simone Laudehr (Schulterverletzung) nominierte Kim Kulig vom Zweitligisten VfL Sindelfingen eine Einsatzchance erhält, ist noch offen. Für Olympia kommt die 18-Jährige vermutlich nicht in Frage.

"Ich möchte einige Spielerinnen noch einmal sehen", meinte Neid. Die 44-Jährige muss bald entscheiden, wer die unmittelbare Olympia-Vorbereitung mitmachen darf. Für den ersten Olympia-Lehrgang, der am 26. Juni beginnt, will sie maximal 25 Akteurinnen berufen. Zwei Testspiele gegen England (17. Juli) in Unterhaching und in Norwegen (23. Juli) stehen vor der Abreise nach Peking noch an. Das Olympia-Ticket erhalten am Ende nur 18 Spielerinnen. Gegen das Team aus Wales, das in bisher drei Länderspielen dreimal klar besiegt wurde (30:0 Tore), gilt das Hauptaugenmerk dem schnellen Spiel nach vorn und dem Verwerten der Torchancen. Es könnte ein Schützenfest werden. "Vor heimischen Publikum ist meine Mannschaft besonders motiviert. Wir wollen unseren Fans schönen und erfolgreichen Fußball bieten", kündigt Neid vielsagend an. dpa

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