Silverstone-Sieger Webber sägt an Vettels Thron

Silverstone. Sebastian Vettel war mit seinen Gedanken ganz woanders. Erst unterbrach der Weltmeister die Pressekonferenz in Silverstone, weil er ständig wissen wollte, wie es bei seinem Freund Roger Federer im Wimbledon-Finale steht. Dann plauderte Vettel lieber über sein Formel-1-Heimspiel am 22. Juli in Hockenheim

Silverstone. Sebastian Vettel war mit seinen Gedanken ganz woanders. Erst unterbrach der Weltmeister die Pressekonferenz in Silverstone, weil er ständig wissen wollte, wie es bei seinem Freund Roger Federer im Wimbledon-Finale steht. Dann plauderte Vettel lieber über sein Formel-1-Heimspiel am 22. Juli in Hockenheim. Der Große Preis von Deutschland könnte für Vettel von entscheidender Bedeutung sein. Nach dem Triumph seines Teamkollegen Mark Webber in Silverstone steht der 25-Jährige erstmals intern unter Druck.Webber ist zu einem Titelkandidaten gereift. Der Australier belegt nach seinem zweiten Saisonsieg im WM-Klassement mit 116 Punkten Platz zwei hinter dem Spanier Fernando Alonso (129). Viel wichtiger: Webber hat schon 16 Zähler mehr als Vettel. Da ist es nur allzu verständlich, dass der 35-Jährige an Vettels Thron sägt. In Hockenheim ist Halbzeit, eine Woche später ist noch das Rennen in Ungarn, und dann geht es erstmal in die Sommerpause. Sollte Vettel auch in den kommenden beiden Rennen gegen Webber den Kürzeren ziehen, müsste die Red-Bull-Teamführung eigentlich den Australier zur Nummer eins machen. Dann wäre der Weltmeister plötzlich nur noch "Wasserträger".

Der Weltmeister ist bemüht, die WM-Situation herunterzuspielen. Es sei noch zu früh, um schon mit dem Rechnen anzufangen, sagt Vettel. Doch sein Teamkollege wird immer besser. Webber weiß, dass er auf Titelkurs fährt - und dass er mit seinen 35 Jahren nicht mehr so viele Chancen bekommen wird. Deshalb will er auch in Hockenheim die Gunst der Stunde nutzen. "An Selbstvertrauen fehlt es mir im Augenblick nicht. Es läuft gut. Wir genießen dieses Ergebnis, saugen es regelrecht auf", sagte der Australier. dapd

Foto: Ebener/dpa

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