Fußball-Bundesliga Siegtorschütze und neuer Anführer

Stuttgart · Holger Badstuber feiert ein perfektes Startelf-Debüt beim VfB Stuttgart. Auch Dennis Aogo überzeugt.

Holger Badstuber hielt lieber den Ball flach. „Wir wollen das mal nicht an die große Glocke hängen“, sagte er. In der Cannstatter Kurve schrien sie dagegen freudetrunken: „Der VfB ist wieder da.“ Doch Badstuber, der am 1:0 (0:0) der Stuttgarter gegen Mainz 05 nicht nur mit dem Tor des Tages den größten Anteil hatte, hielt sich lieber im Hintergrund – wie es so seine Art ist. Es sei egal, wer den Treffer erzielt habe, „wichtig ist der Sieg, wichtig sind die drei Punkte“, sagte er.

Wichtig war für diesen Sieg allerdings, dass Badstuber und Dennis Aogo von Beginn an mitspielten – und dies sehr überzeugend. Ganz abgesehen davon, dass der eine erst seinen zweiten Bundesliga-Treffer nach dem am 4. Dezember 2009 erzielte, auf Vorlage des anderen (53.): Die beiden Ex-Nationalspieler, nach ihrem Abschied von Schalke 04 beide zunächst vereinslos, sind für den Kindergarten, den der auch erst 36 Jahre alte Hannes Wolf beaufsichtigt, gute Erzieher – sie erfüllen eine Vorbildfunktion. Badstuber glänzte mit einer Passquote von 82 Prozent und einer Zweikampfquote von 100 (!) Prozent.

„Wir haben viele junge Spieler, die sind noch ein bisschen naiv“, sagte Badstuber. Seine Souveränität und Ruhe schaden da nicht. Vor allem in der Schlussphase kamen die jungen Stuttgarter arg in Bedrängnis, Mainz gehörten die letzten Minuten einer zerfahrenen Begegnung. Torhüter Ron-Robert Zieler, auch ein erfahrener Neuugang, half in diesen Momenten zusätzlich mit, den Sieg zu bewahren. „Ich muss Holger Recht geben“, sagte der starke Aogo, und auch er betonte: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

Dass es hinten raus noch ein bisschen brenzlig wurde für den ansonsten überlegenen, weil besser strukturierten VfB, lag auch an einer Szene in der 80. Minute. Simon Terodde schoss einen Strafstoß an den Pfosten, erst danach drängten die Gäste mit großer Entschlossenheit auf den Ausgleich. Dass es überhaupt Elfmeter gab, lag am Video-Assistenten Tobias Stieler im fernen Köln. Schiedsrichter Benjamin Brand hatte nach der Aktion gegen Terodde durch Giulio Donati erst weiterspielen lassen.

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