Siegesserie reißt nach 36 Jahren

Lexington. Nach 36 Jahren ist die Siegesserie der deutschen Dressur-Reiter bei Weltmeisterschaften gerissen. Das von Isabell Werth angeführte Quartett musste sich am vergangenen Dienstagabend in Lexington mit Bronze begnügen. Immerhin reichte es zu einer Medaille. Die Stimmung war daher trotz des schlechtesten Ergebnisses bei einer Weltmeisterschaft entspannt

Lexington. Nach 36 Jahren ist die Siegesserie der deutschen Dressur-Reiter bei Weltmeisterschaften gerissen. Das von Isabell Werth angeführte Quartett musste sich am vergangenen Dienstagabend in Lexington mit Bronze begnügen. Immerhin reichte es zu einer Medaille. Die Stimmung war daher trotz des schlechtesten Ergebnisses bei einer Weltmeisterschaft entspannt. Breido Graf zu Rantzau gab sogleich die Devise für die kommenden Jahre aus. "Ich sehe das nicht als Katastrophe", sagte der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung: "Bei uns steht die Uhr auch nicht still. Wir greifen wieder an."

Niederlande gewinnt GoldEine Feier gab's am Dienstagabend in Lexington. Auch wenn die erhoffte Silbermedaille an die Briten ging. Hinter den überragenden Niederländern, die mit 229,745 Prozentpunkten erstmals Weltmeister wurden, landeten sie mit 224,767 Prozentpunkten vor Deutschland (220,950). "Natürlich bin ich erleichtert", sagte Bundestrainer Holger Schmezer: "Ganz ohne Medaille, das wäre eine Riesen-Enttäuschung gewesen." Der Angriff der USA konnte so gerade noch abgewehrt werden. Da der letzte US-Reiter nicht genug Punkte sammelte, reichte es zu Bronze. "Wir haben gezittert bis zum Schluss", gab der deutsche Starter Christoph Koschel zu. Doch nach neun goldenen WM-Medaillen ist Platz drei kein Grund zum Jubeln. "Das musste sich ja mal ändern", sagte zu Rantzau: "Es gibt einen Generationenwechsel." Um die Zukunft ist ihm aber nicht bange: "Wir haben alle möglichen sechs Goldmedaillen bei den Nachwuchs-Europameisterschaften geholt. Unser Ausbildungssystem kann daher nicht so schlecht sein." Equipe-Chef Klaus Roeser ergänzte: "Jetzt schauen wir in Richtung Olympia, das ist das nächste Ziel."

Werth als beste Deutsche"Wir müssen unsere Hausaufgaben machen", forderte die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth: "Wir müssen hart arbeiten, um zurückzukommen." Nach dem schwachen Auftakt von Anabel Balkenhol mit Dablino trugen Koschel mit Donnperignon und Matthias-Alexander Rath mit Sterntaler ihren Teil zum Gewinn der Bronzemedaille bei. An der Auswahl des Quartetts habe es jedenfalls nicht gelegen, sagte zu Rantzau: "Wir sind mit der richtigen Mannschaft hier. Zu Hause sitzt keiner, der besser ist." Werth hatte mit ihrem Wallach Warum das beste Ergebnis der deutschen Mannschaft abgeliefert. Sie hofft nun auf eine Einzelmedaille - wie der Niederländer Edward Gal mit Hengst Totilas. Der Doppel-Europameister ist Favorit im Grand Prix Special und in der Kür.

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