Sieg und Remis: Sigurdsson-Debüt mit Licht und Schatten

Ulm/Göppingen · Beim Einstand von Bundestrainer Dagur Sigurdsson zeigten die deutschen Handballer am Wochenende zwei Gesichter. Gegen die international zweitklassigen Schweizer gab es einen 32:26-Sieg, aber auch ein 28:28.

Dagur Sigurdsson hat bei seinem Debüt als Handball-Bundestrainer die beiden erhofften Erfolge gegen die Schweiz verpasst. 24 Stunden nach dem überzeugenden 32:26 (19:12)-Sieg in Göppingen kam die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) gestern Abend gegen die international zweitklassigen Eidgenossen in Ulm nicht über ein 28:28 (11:14) hinaus.

Sigurdsson, der auch den Bundesligisten Füchse Berlin trainiert, hatte zum 1. September die Nachfolge von Martin Heuberger angetreten. Er sagte gestern: "Unsere erste Halbzeit war sehr enttäuschend, das war mehr oder weniger Standhandball. Das muss ich auf meine Rechnung nehmen." Der Isländer ergänzte: "In den letzten Minuten haben wir viele dumme Fehler gemacht. Ein Unentschieden war mehr als verdient für die Schweiz."

Gensheimer trifft acht Mal

Bester Torschütze in der neu formierten DHB-Auswahl war gestern Kapitän Uwe Gensheimer mit acht Treffern. Bei den Schweizern traf Andy Schmid, der für den Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen spielt, zehn Mal. Am Samstag hatten Patrick Groetzki und Johannes Sellin am häufigsten für Deutschland getroffen. Beide erzielten fünf Tore.

Knapp vier Monate vor der Weltmeisterschaft in Katar bricht mit Sigurdsson bricht im deutschen Handball eine neue Zeitrechnung an. So gehörte am Wochenende erstmals kein Weltmeister von 2007 zum deutschen Aufgebot. Stattdessen nominierte Sigurdsson in Paul Drux (19 Jahre/Füchse Berlin), Erik Schmidt (21/TSG Friesenheim), Julius Kühn (21/VfL Gummersbach ) und Andreas Wolff (23/HSG Wetzlar) zahlreiche Nachwuchskräfte. Auch Philipp Müller (30/MT Melsungen) feierte sein Debüt im A-Nationalmannschaft. Die Länderspiele gegen die Schweiz waren die letzten Tests vor dem Auftakt der Qualifikation für die Europameisterschaft in Polen 2016. Am 29. Oktober trifft die deutsche Mannschaft in Gummersbach auf Finnland, am 2. November geht es in Wien gegen Österreich.

Zum Thema:

Am randeDie Europameisterschaft 2020, die erstmals mit 24 Mannschaften ausgespielt wird, findet in Schweden, Norwegen und Österreich statt. Das gab die Europäische Handball-Föderation am vergangene Samstag in Dublin bekannt. Bei der ersten EM 1994 in Portugal waren zwölf Mannschaften dabei, bei der EM 2002 wurde das Feld auf 16 aufgestockt. Auch der Modus ist neu. Es wird sechs Vorrundengruppen mit je vier Mannschaften geben. Der Gruppenerste und -zweite qualifiziert sich für eine von zwei Hauptrundengruppen, die sechs Mannschaften umfassen. Die beiden Ersten dieser Gruppen ziehen ins Halbfinale ein. sid

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort