Sieg ohne sechs Spieler und Trainer

Saarlouis · Der Handball-Zweitligist HG Saarlouis gewinnt gegen die HSG Konstanz mit 35:28.

 Der erkrankte Spieler Philipp Kessler (Mitte) gibt der Saarlouiser Mannschaft Anweisungen. Er vertrat den ebenfalls kranken Trainer Jörg Bohrmann. Foto: Rup

Der erkrankte Spieler Philipp Kessler (Mitte) gibt der Saarlouiser Mannschaft Anweisungen. Er vertrat den ebenfalls kranken Trainer Jörg Bohrmann. Foto: Rup

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"So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte Philipp Kessler am Samstagabend. Der Linksaußen des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis meinte gleich zweierlei: Zum Einen, dass seine Mannschaft ohne sechs Spieler und den Trainer - alle grippekrank - mit 35:28 (17:11) gegen die HSG Konstanz gewinnen konnte. Zum Anderen die Hartnäckigkeit der Grippeviren, die auch ihn außer Gefecht setzten. "Ich war die ganze Woche ans Bett gefesselt. Da geht es auch gleich wieder hin", sagte Kessler, der mit Unterstützung des fiebrigen Spielmachers Ibai Meoki Trainer Jörg Bohrmann an der Seitenlinie vertrat.

Neben Bohrmann, Kessler und Meoki fehlten der HG die Brüder Peter und Lars Walz, Tom Paetow und Torwart Patrick Schulz. Kapitän Jonas Faulenbach und Torwart Darius Jonczyk gingen angeschlagen in das Heimspiel. Die Nachwuchsspieler Rouven Latz und Julian Kreis halfen aus. Wären neun statt acht der 17 Vertragsspieler mit Krankenschein ausgefallen, wäre die Partie ausgefallen.

Doch es wurde gespielt. Und die HG Saarlouis ließ von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass die Situation die Mannschaft eher zusammenschweißte, als sie zu schwächen. Nach zehn Minuten führte die HG vor 1250 Zuschauern in der Stadtgartenhalle mit 7:2 - die Gäste nahmen eine Auszeit. Die zweite Auszeit nahm HSG-Trainer Daniel Eblen in der 25. Minute, als Saarlouis mit 16:9 führte.

In der zweiten Halbzeit agierten die Gastgeber oft zu hektisch, statt die Führung mit geduldigem Angriffsspiel für sich arbeiten zu lassen. Dennoch wuchs der Vorsprung an. In der 49. Minute auf acht Tore (28:20). Uneinholbar für die Gäste Konstanz, die letztlich mit 28:35 unterlagen.

"Man merkt, dass er Lehrer ist und Vorträge halten kann. Es war eine sehr ruhige und sachliche Ansage", analysierte Jerome Müller, der acht Tore erzielte, die Ansprache von Co-Trainer Kessler. Der hofft trotz des Erfolgs auf eine schnelle Rückkehr von Bohrmann: "Wir brauchen ihn - und ich will auch bald wieder spielen."

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