Siebter Streich für den BC Elversberg

Elversberg · Die Dreiband-Billardspieler sind nach einem Herzschlagfinale erneut deutscher Meister.

 Der BC Elversberg ist wieder deutscher Meister: Jean-Paul de Bruijn, Klaus Bosel, Jef Philpoom und Volker Marx (von links). Foto: Rolf Ruppenthal

Der BC Elversberg ist wieder deutscher Meister: Jean-Paul de Bruijn, Klaus Bosel, Jef Philpoom und Volker Marx (von links). Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Es ist 14.50 Uhr, als im Clubheim des BC Elversberg großer Jubel aufbrandet: Im letzten Spiel der 1. Dreiband-Bundesliga hat der Niederländer Jean-Paul de Bruijn im Duell mit Eddy Leppens gerade den wichtigen Ball zum 40:27 über das blaue Tuch des Billardtischs manövriert. Sein belgischer Gegner vom BCC Witten darf zwar nachziehen, weil de Bruijn die Partie am gestrigen Sonntag anderthalb Stunden zuvor begonnen hat. Doch der Weg zum Ausgleich ist mit 13 nötigen Bällen sehr lang. Und kurz darauf ist es tatsächlich amtlich: Jef Philipoom erzielt am Nebentisch gegen Wittens Savas Bulut nach gefühlt zehn verpassten Anläufen ebenfalls den 40. Punkt - und macht damit die Meisterschaft für den BC Elversberg perfekt.

"Wir sind durch, wir sind durch", brummelt Volker Marx vor sich hin, nachdem sich der Jubel im Publikum wieder gelegt hat. Elversbergs Vorsitzendem und Spieler stehen die Strapazen der Nervenschlacht noch ins Gesicht geschrieben. Wenig später sind die zwei letzten der vier Partien beendet - und im Clubheim beginnt die große Titel-Sause. Es ist die erste seit 2010, als der BC Elversberg die bis dato letzte seiner sechs Meisterschaften gewonnen hatte. Mit dem 7:1-Sieg über Witten und 27:9 Zählern zogen die Dreiband-Billardspieler aus dem Saarland dank des besseren Spielverhältnisses auf den letzten Drücker noch am punktgleichen BC München vorbei und machten ihren siebten Streich perfekt.

"Das war heute ein sehr wichtiges Spiel, und ich war schon nervöser als sonst", sagt der 52-jährige de Bruijn: "Aber ich habe sofort gut ins Spiel gefunden, war von Anfang an konzentriert, was gegen meinen Gegner auch nötig war." Für den Holländer, der Leppens mit 40:27 bezwang, ist es der erste Titel in Deutschland. Wie der jetzt gefeiert wird? "Ich weiß nicht, ich schätze mit Torten und Bier", meint de Bruijn und lächelt. Für Klaus-Bernhardt Bosel ist es dagegen bereits die siebte Meisterschaft mit dem BCE: "Es ist überwältigend. Ich war 2015 noch mal Meister mit Ravensburg. Jetzt zum achten Mal ganz oben zu stehen, ist überragend. Die Partien waren heute alle sehr umkämpft." Bosel hatte im "Finale dahemm" mit dem 40:30 über Ronny Lindemann die Basis gelegt. Marx brachte Elversberg durch ein 40:40 am Nebentisch gegen Hans-Jürgen Kuhl weiter auf Kurs, ehe die ausländischen Stars de Bruijn und Philipoom (er siegte mit 40:38 gegen den Türken Bulut) alles klarmachten. Am Samstag hatte sich der BCE mit einem 8:0 über den BC Magdeburg den finalen Showdown gegen Witten gesichert. Dabei zeigte der zweifache Dreiband-Weltmeister Frédéric Caudron beim 40:29 über Dion Nelin in nur 15 Aufnahmen eine Galavorstellung. Gestern fehlte der Belgier wegen eines Turnierstarts in der Heimat. Doch das konnte die Elversberger nicht aufhalten - und die durften feiern.

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