Sieben schwarze Schafe und ein Amerell

Frankfurt. Die Steueraffäre um die deutschen Spitzen-Schiedsrichter schlägt weiter hohe Wellen, doch DFB-Präsident Theo Zwanziger bleibt gelassen: Trotz mindestens sieben schwarzer Schafe im nationalen Schiedsrichterwesen und des weiterhin dunklen Kapitels um Manfred Amerell glaubt Zwanziger an eine rosige Zukunft. "Ich mache mir keine Sorgen um den Verband

 DFB-Präsident Theo Zwanziger hat in Sachen Schiedsrichter einiges zu tun. Foto: Boris Roessler/dpa

DFB-Präsident Theo Zwanziger hat in Sachen Schiedsrichter einiges zu tun. Foto: Boris Roessler/dpa

Frankfurt. Die Steueraffäre um die deutschen Spitzen-Schiedsrichter schlägt weiter hohe Wellen, doch DFB-Präsident Theo Zwanziger bleibt gelassen: Trotz mindestens sieben schwarzer Schafe im nationalen Schiedsrichterwesen und des weiterhin dunklen Kapitels um Manfred Amerell glaubt Zwanziger an eine rosige Zukunft. "Ich mache mir keine Sorgen um den Verband. Der DFB wird nicht zerbrechen", sagte der 66-Jährige gestern in der Frankfurter Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes.Das vom DFB zunächst angebotene Mediationsverfahren zwischen dem früheren Schiedsrichter-Obmann Amerell, dessen einstigem Zögling Michael Kempter sowie Bischof Wolfgang Huber wird definitiv nicht stattfinden. Einem gemeinsamen Gespräch mit Amerell ist Zwanziger aber offenbar nicht mehr abgeneigt. "Ich bin nicht der Feind von Herrn Amerell. Und ich bin ihm auch nicht böse, dass er die Steuerverfahren gegen die Schiedsrichter eingeleitet hat. Ich kehre nichts unter den Teppich. Deshalb kann er jederzeit kommen und sich mit mir unterhalten", sagte Zwanziger, der offenbar weiteren Schaden vom Verband fernhalten will.

Noch lange nicht beendet sind die Ermittlungen gegen insgesamt 70 Schiedsrichter wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Der DFB befragte über den Ombudsmann Rainer Domberg in den vergangenen Tagen insgesamt 49 der belasteten Unparteiischen. 42 Schiedsrichter gaben an, dass sie nicht Gegenstand von förmlichen Steuerverfahren sind. Sieben erklärten, dass sie davon ausgehen, dass sie Steuern nachzahlen müssten. Sollten die Rückzahlungen eine gewisse Größenordnung erreichen, werden diese Sieben in der Rückrunde wohl keine Bundesliga-Spiele mehr pfeifen.

"Die Höhe der Strafe spielt die entscheidende Rolle für unsere Maßnahmen. Es gibt da eine Grenze. Und sollte eine gewisse Grenze überschritten worden sein, wird das für die Schiedsrichter natürlich auch klare Konsequenzen haben", erklärte Zwanziger, der untermauerte, dass die Bundesliga-Schiedsrichter in der Öffentlichkeit eine "exponierte Stellung" einnehmen und deshalb auch anders zu bewerten seien, als der normale Bürger.

Der DFB hat bereits erste Maßnahmen getroffen, um das einmal mehr ins Zwielicht geratene Schiedsrichterwesen in Zukunft besser kontrollieren zu können. So wird für Schiedsrichter und ihre Assistenten ab der kommenden Saison ein polizeiliches Führungszeugnis für einen Einsatz durch den DFB notwendig. sid

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