Sie will nicht die nächste Stina sein

Saarlouis. "Ich kenne das schon. Viele sagen: Levke wird die nächste Stina", sagt Levke Brodersen und lacht. Zugegeben, ein paar Parallelen gibt es zwischen der jungen Basketballerin der Saarlouis Royals und der 21-jährigen Mannschaftsführerin Stina Barnert: Beide kommen von der Nordsee-Insel Föhr, wechselten zuerst nach Hamburg und kamen anschließend zu den Saarlouis Royals

 Klein, aber oho: Levke Brodersen (Zweite von rechts) mit ihren Teamkolleginnen Shanara Hollinquest, Stina Barnert und Janina Wellers (von links). Foto: Ruppenthal

Klein, aber oho: Levke Brodersen (Zweite von rechts) mit ihren Teamkolleginnen Shanara Hollinquest, Stina Barnert und Janina Wellers (von links). Foto: Ruppenthal

Saarlouis. "Ich kenne das schon. Viele sagen: Levke wird die nächste Stina", sagt Levke Brodersen und lacht. Zugegeben, ein paar Parallelen gibt es zwischen der jungen Basketballerin der Saarlouis Royals und der 21-jährigen Mannschaftsführerin Stina Barnert: Beide kommen von der Nordsee-Insel Föhr, wechselten zuerst nach Hamburg und kamen anschließend zu den Saarlouis Royals. Beide sind nicht die größten Spielerinnen, aber umso schneller. Beide fokussieren sich auf den Aufbau. "Aber ich will gar nicht ihre Nachfolgerin werden", sagt Levke, "sie spielt zwar super, aber ich spiele trotzdem ganz anders". Wie anders, das kann sie nicht genau beschreiben. Aber vielleicht heute beim Spiel im 1/16-Final-Hinspiel des Eurocups gegen Arras (20 Uhr) zeigen.

Obwohl Levke Brodersen erst 16 Jahre alt ist, erhält sie in ihrer ersten Saison in Saarlouis schon Einsätze in der Bundesliga. "Das hätte ich nie erwartet", sagt sie begeistert. Vor fünf Jahren erst tauschte die frühere Reiterin Pferd gegen Basketballschuhe ein. "Auf Föhr bin ich auch ein paar Turniere geritten, aber ich war nie gut", gesteht sie. Beim Basketball sah das anders aus: Im Training mit Stina Barnerts Eltern machte sie schnell Fortschritte, wechselte nach drei Jahren zum SC Rist Wedel. "Aber nach Saarlouis wollte ich schon immer, dort kann man so viel lernen", schwärmt die 1,68 Meter große Spielerin. Nun ist sie hier.

"Ich habe mir zwei Mal das Training angeschaut - an Ostern und drei Monate vorher", erinnert sie sich. Angst hatte sie schon, im zarten Alter von 15 Jahren die Heimat zu verlassen. "Aber es hat alles super geklappt. In der Schule verstehe ich mich mit allen gut, und in der Mannschaft können wir uns auch alles erzählen", freut sich Levke, die zusammen mit Teamkollegin Kitty Müller in Saarlouis wohnt. Mit ihr hat sie nicht nur Einsätze in der Bundesliga-, sondern auch in der U17- und der Oberliga-Mannschaft der Royals. "Das ist schon hart, aber es bringt mich weiter", sagt Brodersen. In zwei bis drei Jahren will sie soweit sein, als Stammspielerin für die Royals zu spielen - allerdings als Levke Brodersen und nicht als Stina Barnert.

Hintergrund

Im ersten Spiel der K.o.-Runde (Hinspiel im 1/16-Finale) empfangen die Saarlouis Royals heute (20 Uhr, Stadtgartenhalle) im Europapokal den französischen Erstligisten Arras Pays d'Artois. In der Liga stehen die Französinnen auf Platz sieben - punktgleich mit Nantes, dem Vorrundengegner der Royals. Beide Spiele gegen Nantes hat Saarlouis verloren (71:91, 55:83). "Ich schätze Arras stärker ein als Nantes", meint Royals-Trainer René Spandauw. Die frühere Saarlouiserin Romy Bär hat mit ihrem neuen Verein Challes-les-Eaux bereits gegen Arras gespielt (70:66). Ihr Tipp: "Wenn die Royals viel rennen und gut verteidigen, klappt das." cjo

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