Shamballa, Licht und Liebe

Machen wir uns nichts vor: Wegen den Armbändern haben wir nicht 1:0 gegen die Portugiesen gewonnen. Das kann uns niemand erzählen. Auch nicht Trainer Jogi Löw, der all seinen Spielern diese schwarzen Perlenketten-Dinger vor dem Turnierstart geschenkt hatte."Shamballa" heißen sie. "Licht und Liebe" symbolisieren sie laut Verkaufstext

Machen wir uns nichts vor: Wegen den Armbändern haben wir nicht 1:0 gegen die Portugiesen gewonnen. Das kann uns niemand erzählen. Auch nicht Trainer Jogi Löw, der all seinen Spielern diese schwarzen Perlenketten-Dinger vor dem Turnierstart geschenkt hatte."Shamballa" heißen sie. "Licht und Liebe" symbolisieren sie laut Verkaufstext. Das beste daran: Das Armband soll nicht nur positive Energien freisetzen und die Aura schützen, es soll sie auch kräftigen. Klasse. Die Bänder sollen für Geschlossenheit, Vertrauen und Respekt sorgen, hofft der deutsche Esoterik-, ääääh, Trainerstab. Mesut Özil trägt es, Mats Hummels, ja nahezu alle Spieler tragen diese Armbänder. Ihren Ursprung haben die Bänder nicht in irgendeiner erleuchtenden Esoterikfabrik, nein - es sind schlicht buddhistische Gebetsarmbänder, so eine Art Rosenkranz aus Asien.

Laut alter Mythen ist dieses "Shamballa" ein verborgenes geistiges Zentrum unseres Planeten, manche vermuten es im Himalaya, nur wenige in Boatengs Hirn. Klar, dass die Armbänder in Hollywood der letzte Schrei sind. Madonna und Brad Pitt tragen sie, Tore geschossen haben die zwei aber noch nie. Aber letztlich zählt, was hinten rauskommt, werden sich zumindest die armbandlosen Portugiesen denken. Vielleicht tragen sie es ja gegen die Dänen: Eines kostet ja nur 2500 Euro.