Handball-Saarlandliga „Tempo, Kampf, schöne Tore – es war knallhart“

Ostsaarkreis · Handball-Saarlandliga: 29:29 und Rudelbildung in St. Ingbert. TV Homburg und der TV Niederwürzbach gewinnen ihre Spiele.

Am Samstag war es also soweit: Das heiß erwartete Saarlandliga-Duell zwischen der SGH St. Ingbert und der HSG TVA/ATSV Saarbrücken stand an. Die Erwartungen waren hoch. Und von der ersten Sekunde an war richtig „Feuer“ in der Begegnung. Beide Mannschaften brannten. Obwohl „nur“ rund 150 Zuschauer die Tribünen der Ingobertushalle füllten, sorgten die durch lautstarke Unterstützung (oder Proteste) für einen mehr als angemessenen, akustischen Rahmen. Die Abwehrreihen schenkten ihren Gegenspielern körperlich nichts. Philipp Echternach im Tor der Gäste und sein Pendant Julien Santarini zeigten von Beginn an Präsenz. Das insgesamt hohe Spieltempo und die relativ wenigen, technischen Fehler sorgten für eine Begegnung auf erstklassigem Saarlandliga-Niveau. „Das war schon ein hochklassiges Spiel, auch wenn man bedenkt, dass es ohne Harz war“, befand auch SGH-Trainer Martin Rokay.

So ansehnlich, wie die Begegnung war, so spannend war sie auch. Die Gäste legten durch Maurice Kopp erstmals vor. Mit einem Doppelpack schlug SGH-Linksaußen Hendrik Rolshausen umgehend zurück. Die Landeshauptstädter hatten ihre größte Führung beim 6:9 durch Rückraumspieler Kopp (13. Minute), nur 2,5 Minuten später hatte St. Ingbert durch den brandgefährlichen Spielmacher Hennadii Kucher, der mit 13 Toren unaufhaltsam schien, auf 9:9 ausgeglichen. Kreisläufer Fabian Abel stellte kurz vor der Halbzeitsirene das 16:15 für die Gastgeber her. „Das Spiel hatte alles: Tempo, Kampf, schöne Tore. Es war knallhart. Keiner hat dem anderen irgendwas geschenkt“, fasste SGH-Linkshänder Thomas Zellmer zusammen (ein Tor), der auf dem St. Ingberter Rückraum gemeinsam mit Philip Forster und Kucher insgesamt fast 180 Minuten Spielzeit abspulen musste.

Selbst nach der 28:25-Führung der SGH (55. Minute) war noch nichts entschieden. Gäste-Trainer Andreas Birk ordnete eine Manndeckung gegen Kucher an, die SGH strauchelte. „Wir müssen es uns zuschreiben, dass wir nach der Drei-Tore-Führung mit der Manndeckung nicht zurechtgekommen sind“, meinte Rokay. Statt die Entscheidung herbeizuführen, konnte Saarbrücken etwas glücklich 1:15 Minuten vor Schluss den Ausgleich erzielten. Bis zehn Sekunden vor Schluss blieb es beim Unentschieden. Dann hatten die Gäste die Chance auf den Sieg. Rückraumspieler Nicolas Gilcher kann nach einem Freiwurf noch aus zentraler Position abschließen, sein Wurf bleibt letztlich aber zu ungefährlich. Im Rahmen dieser Aktion streckt Abel Gegenspieler Gilcher mit seinem Knie nieder. Es kommt sogar noch zu einer Rudelbildung, die sich nach 1,5 Minuten aber ohne größere Vorkommnisse auflöste. Einfluss auf das Ergebnis hatten die Tumulte keine mehr. Die Begegnung war beim 29:29 zu Ende – ein Ergebnis, mit dem die Gäste in Anbetracht des Spielverlaufs besser leben können als die SGH. „Ich habe gemischte Gefühle. Wir sind hier nach wie vor ungeschlagen. Auf der anderen Seite, so wie die letzten Minuten gelaufen sind, müssen wir uns selbst die Schuld geben“, urteilte Zellmer.Durch die parallele Niederlage des HSV Merzig/Hilbringen (22:26 bei der HSG Dudweiler-Fischbach) steht die SGH St. Ingbert nun alleine auf dem zweiten Platz der Saarlandliga.

Vor ihr liegt nur der TV Homburg, der am Samstag zu Hause die HG Saarlouis 2 28:20 besiegte. Da Homburgs Rechtsaußen Philipp Daume nach einer Spielerbeleidigung zusätzlich zur roten mit der blauen Karte bestraft wurde, ist er automatisch für das nächste Saisonspiel gesperrt.

Der TV Niederwürzbach konnte sich durch den 30:29-Heimsieg über die HSG Fraulautern/Überherrn an der HSG vorbei auf den achten Platz schieben. Die SG Ommersheim/Aßweiler bleibt nach ihrer 19:25-Niederlage gegen den SV 64 Zweibrücken II Letzter.

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