Sensations-Sprung an die Weltspitze
Berlin · Sensationelles Sieg-Comeback von Diskus-Olympiasieger Robert Harting , Super-Satz von Weitspringerin Alexandra Wester in Richtung Weltspitze: Die 12 648 Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena feierten Lokalmatador Harting beim Istaf Indoor am Samstag in Berlin für eine verblüffende Leistung: Im letzten Versuch steigerte sich der Star des Abends auf 64,81 Meter und düperte alle Konkurrenten.
"Es kann kein schöneres Comeback geben", sagte Harting bewegt.
Der dreimalige Weltmeister hatte Anfang September 2014 seinen bis dato letzten Wettkampf bestritten und sich kurz darauf das Kreuzband gerissen. Sein großes Ziel sind die Olympischen Spiele im Sommer in Rio de Janeiro. Zweiter bei der 3. Auflage des Hallenmeetings wurde Hartings jüngerer Bruder Christoph Harting mit 64,34 Metern.
Weitspringerin Wester kann sich ebenfalls Hoffnungen auf einen Olympia-Start machen. Die 21-Jährige aus Köln überbot mit 6,95 Metern die Jahresweltbestleistung gleich um elf Zentimeter. "Das ist schwer zu realisieren", sagte sie. Besser als Wester waren in der Halle überhaupt erst zwei Deutsche: Heike Drechsler (7,37 Meter) und Helga Radtke (7,09). Drechsler war vor 20 Jahren letztmals bei einem Hallenmeeting weiter gesprungen (6,96). Wester, die vom früheren Weltklasse-Dreispringer Charles Friedek trainiert wird, hat als erste die Norm für die Hallen-WM (6,75 Meter) erfüllt, die Mitte März in Portland im US-Bundesstaat Oregon stattfindet. Mit ihrem Coup stellte sie sogar das Stabhochsprung-Finale in den Schatten. Der Brasilianer Thiago Braz da Silva gewann mit 5,93 Metern vor Olympiasieger Renaud Lavillenie (5,85) und Raphael Holzdeppe vom LAZ Zweibrücken (5,77).