Seltene Glücksgefühle

Saarlouis. Mit der Schluss-Sirene schrien sich die Basketballerinnen der Saarlouis Royals die Seele aus dem Leib. Sie hüpften durch die Halle und sprangen sich in die Arme - so groß war dieses Glücksgefühl, diese Freude über den Erfolg

 Ein seltener Anblick in dieser Saison: Die Basketballerinnen der Saarlouis Royals feiern ausgelassen ihren Erfolg gegen die Gäste aus Freiburg. Foto: Rolf Ruppenthal

Ein seltener Anblick in dieser Saison: Die Basketballerinnen der Saarlouis Royals feiern ausgelassen ihren Erfolg gegen die Gäste aus Freiburg. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarlouis. Mit der Schluss-Sirene schrien sich die Basketballerinnen der Saarlouis Royals die Seele aus dem Leib. Sie hüpften durch die Halle und sprangen sich in die Arme - so groß war dieses Glücksgefühl, diese Freude über den Erfolg. Es war eine überzeugende Leistung am Samstag, und der ausgelassene Jubel war noch lange nach dem Spiel gegen den USC Freiburg aus der Kabine bis ins Foyer der Saarlouiser Stadtgartenhalle zu hören: Die Royals haben den Tabellenführer mit 67:63 (38:35) geschlagen."Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir sie schlagen können, wenn alles klappt. Und heute haben alle daran geglaubt", meinte Trainer René Spandauw zufrieden. Das konnte er auch sein, denn seine Mannschaft besiegte die Eisvögel zwar knapp, aber verdient. Das komplette Spiel war ein einziger Kampf, die Schlussminuten dramatisch. Auch wenn die Royals aggressiv in der Verteidigung agierten, so waren sie doch ruhig und konzentriert über 40 Minuten. "Wir haben in der Kabine rumgeflachst und rumgespaßt, keiner war nervös. Wir waren alle irgendwie gelöst. Vielleicht war es die Gelassenheit", erklärte Spielerin Katharina Müller. Nach erst drei Saisonsiegen hatte gegen den Tabellenführer kaum einer etwas erwartet - doch das Schlusslicht hat zugeschlagen, sich den vierten Sieg im Kampf gegen den Abstieg gesichert. Gelassen kam auch Geschäftsführer Martin Rihm in die Halle. "Die Ruhe hat bis zur Halbzeit gereicht", erklärte er. Ab der Pause hat ihn die Spannung dann auch gepackt. Wie ihn hielt es kaum einen Zuschauer am Ende mehr auf den Sitzen.

Doch so groß die Freude über den Sieg auch sein mag, er ändert nichts an der Situation der Saarlouis Royals. Dabei konnte niemand die Lage der Royals trefflicher beschreiben, als Freiburgs Trainer Harald Janson. "Die Chance, dass Saarlouis sportlich absteigt, ist einfach größer als die Chance, die Klasse zu halten", meinte er: "Der Nachteil ist, dass Saarlouis es nicht mehr in der eigenen Hand hat." Wenn der Konkurrent BG Rotenburg/Scheeßel, der momentan den ersten Nichtabstiegsplatz belegt, auch nur eines seiner verbleibenden Spiele gewinnt, sind die Royals aus dem Rennen. Ebenso verhält es sich mit dem Vorletzten der Tabelle: Auch die Chemcats Chemnitz dürften nicht mehr viele Spiele gewinnen.

Doch die zwei Siege aus den vergangenen beiden Spielen geben Selbstvertrauen, vor allem der Überraschungssieg gegen die Eisvögel Freiburg. "Kann sein, dass es zu spät ist", räumte René Spandauw ein. Aber er hat die Hoffnung nie aufgegeben und immer an das Potenzial seiner Spielerinnen geglaubt. "Wenn sie selbst an sich glauben und sich vielleicht sagen 'Hey, wir können die letzten Spiele doch noch gewinnen' - mal sehen, was passiert", fügte er hinzu, "man weiß ja nie". Die Entscheidung über Abstieg oder Klassenverbleib ist zumindest vorerst vertagt.

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