Selbstvertrauen für die EM getankt

Trier · Mit einer starken Aufholjagd haben sich die deutschen Handballerinnen Selbstbewusstsein für die EM geholt. Das Team von Trainer Michael Biegler machte im letzten Test in Trier gegen Schweden zehn Tore Rückstand wett.

 Bundestrainer Michael Biegler bespricht mit seiner Mannschaft die Taktik für die nächsten Minuten gegen Schweden. Foto: Kirchner/dpa

Bundestrainer Michael Biegler bespricht mit seiner Mannschaft die Taktik für die nächsten Minuten gegen Schweden. Foto: Kirchner/dpa

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Mit einer furiosen Aufholjagd haben sich die deutschen Handballerinnen auf die Europameisterschaft eingestimmt. Nach einem 10:20 zur Halbzeit erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Michael Biegler gestern in Trier noch ein 28:28 im letzten EM-Testspiel gegen Schweden. "So etwas gibt richtig Selbstvertrauen. Wir haben gezeigt, dass wir mit tollem Kampfgeist selbst gegen eine Topmannschaft einen Zehn-Tore-Rückstand aufholen können. Aber die erste Hälfte war auch ein Warnsignal, was wir unbedingt vermeiden müssen", sagte Spielführerin Anna Loerper mit Blick auf die Titelkämpfe vom 4. bis 18. Dezember.

Am Samstag hatte sich das deutsche Team von den Schweden 24:24 getrennt. Doch das Duell einen Tag später vor 1723 Zuschauern war weitaus spektakulärer. Zu verdanken hatte die Auswahl den Punktgewinn vor allem Torfrau Dinah Eckerle, die in 40 Minuten 17 Würfe abwehrte und eine Weltklasse-Leistung bot. Da konnte sogar der zuvor mächtig verärgerte Bundestrainer Biegler lachen: "Wir haben ein Projekt, das ist die Heim-Weltmeisterschaft 2017. Wir werden uns nicht von diesem Weg abbringen lassen. Egal was kommt", sagte er eine Woche vor dem ersten EM-Spiel gegen den WM-Zweiten Niederlande. Biegler und sein Assistent, Verbands-Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld, arbeiten hartnäckig an diesem Projekt. "Grundlage für alles ist eine stabile Defensive. Und wegen der Abwehr bekomme ich weder im Hinblick auf die EM noch das Ziel WM 2017 Bauchschmerzen", sagte Biegler, der seit April im Amt ist.

Angesichts der Tatsache, dass in Nadja Nadgornaja (schwanger) sowie Xenia Smits und Shenia Minevskaja (beide verletzt) drei wichtige Rückraumspielerinnen fehlten und auch bei der EM nicht dabei sein werden, schlug sich die deutsche Mannschaft gegen den EM-Dritten wacker. Bei der EM trifft Deutschland in Kristianstad auf die Niederlande (4. Dezember, 18.30 Uhr), den Olympia-Zweiten Frankreich (6. Dezember, 20.45 Uhr) und den WM-Vierten Polen (8. Dezember, 18.30 Uhr). Die drei besten Mannschaften qualifizieren sich für die Hauptrunde.

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