Regionalliga Südwest Seitz hat jetzt das ganze Sagen

Elversberg · Der Sportvorstand der SV Elversberg bleibt in der kommenden Saison auch als Trainer an der Seitenlinie.

Am Samstag beim 0:0 gegen den FSV Mainz 05 II schaute Elversbergs Trainer Roland Seitz hin und wieder grimmig drein.

Am Samstag beim 0:0 gegen den FSV Mainz 05 II schaute Elversbergs Trainer Roland Seitz hin und wieder grimmig drein.

Foto: Thomas Wieck

Roland Seitz heißt der neue Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg. Das teilte der Verein gestern mit. Der 53-Jährige, der seit genau vier Jahren Sportvorstand ist, war seit der Entlassung von Karsten Neitzel am 11. März dieses Jahres auch Interimstrainer.

„Ich habe mich nicht darum gerissen, Cheftrainer zu werden. Es war ein Vorschlag des Präsidiums. Wir haben uns lange darüber unterhalten, und danach haben wir uns dazu entschieden“, sagt Seitz und erklärt: „Wir haben uns nach einem neuen Trainer umgeguckt, aber es hat auf Anhieb keiner gepasst. Ein neuer Trainer hätte auch wieder eine neue Philosophie mitgebracht und neue Wünsche, was Spieler angeht. Das hatten wir jetzt schon mehrfach, und es hat nicht funktioniert.“

Noch vor vier Wochen hätte sich Seitz diesen Job niemals vorstellen können. Im Gegenteil: Von ehemaligen Spielern war zu hören, dass einige in der Mannschaft Angst vor Seitz hätten. Bei den Fans war Seitz der Buhmann und Schuldige für die verpasste Relegation. „Die Fans kennen die Interna nicht. Der Kontakt zu den Spielern ist als Sportdirektor ein ganz anderer wie als Trainer. Die Entfernung ist einfach größer. Ich verhandele mit dem Mannschaftsrat über Prämien. Die Spieler wollen so viel Geld wie möglich, und ich will im Sinne des Vereins so wenig wie möglich ausgeben. Ist doch klar, dass ich dann nicht der Beliebteste bin“, sagt Seitz. Seit vier Wochen habe sich das Verhältnis zwischen dem neuen Trainer und der Mannschaft geändert. „Wir haben uns besser kennengelernt, das ist alles. Die Spieler mich und ich die Spieler“, sagt der 53-Jährige.

Zu einem Sieg hat das zumindest am Samstag noch nicht gereicht. Vor 679 Zuschauern an der Kaiserlinde kam die SVE zu einem 0:0 gegen den FSV Mainz 05 II. Nach der verpassten Relegation fehlt in der Liga etwas die Motivation, der Fokus liegt eindeutig auf dem Gewinn des Saarlandpokals. Das Finale gegen den 1. FC Saarbrücken wird, wie der Saarländische Fußballverband mitteilte, am 21. Mai in Elversberg stattfinden.

Für Seitz geht die Doppelbelastung der vergangenen Wochen nun weiter. In den kommenden Tagen stehen Gespräche mit Innenverteidiger Kevin Maek, der zuletzt unter anderem mit dem FC Homburg in Verbindung gebracht wurde und Kapitän Leandro Grech an. Beide werden wohl eine Zukunft in Elversberg haben. Auch Torwarttrainer Sascha Purket (Vertrag läuft aus) soll gehalten werden. Co-Trainer Bernd Heemsoth hat noch einen Vertrag bis 2019, aber es soll noch eine Kraft dazustoßen. „Wir brauchen noch einen weiteren Co-Trainer oder einen Teammanager, der organisatorische Dinge übernimmt, die bislang in meinen Arbeitsbereich gefallen sind. Alles alleine schaffe ich nicht, und es wäre sicher auch nicht gut für die Gesundheit“, sagt Seitz, dessen Spielphilosophie in den vergangenen fünf Spielen schon ein bisschen durchschimmerte. Vier Mal spielte die SVE dabei zu null und verlor kein Spiel. Allerdings gelang mit dem 1:0 gegen den SV Röchling Völklingen auch nur ein Sieg.

„Wir haben uns in den vergangenen Spielen wieder mehr auf die Defensive konzentriert, was uns offensichtlich gut getan hat. Wir hatten trotzdem viele gute Torchancen im Spiel nach vorne. Wir werden für die kommende Saison eine Mannschaft zusammenstellen, die wieder ganz vorne mitspielen wird“, sagt Seitz, der als Sportvorstand und neuer Cheftrainer nun die gesamte sportliche Verantwortung auf sich vereint.

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