Seibert-Brüder halten auch in der größten Krise zusammen

Saarbrücken · Saar 05 Saarbrücken hat seine Regionalliga-Tauglichkeit noch nicht unter Beweis gestellt. Die Niederlagen-Serie zehrt an den Nerven. Die Seibert-Brüder Eric und David hoffen auf ein Erfolgserlebnis heute im Spiel gegen Elversberg.

 Das Trainer-Bruder-Duo von Saar 05 Saarbrücken: Eric (links) und Timon Seibert. Foto: Schlichter

Das Trainer-Bruder-Duo von Saar 05 Saarbrücken: Eric (links) und Timon Seibert. Foto: Schlichter

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Zum zweiten Mal in neun Tagen treffen heute die Fußball-Regionalligisten Saar 05 Saarbrücken und SV Elversberg aufeinander. Nach der 0:1-Niederlage von Saar 05 im Saarlandpokal findet auch das Ligaspiel heute um 19 Uhr im Ludwigspark-Stadion statt. Gastgeber ist wieder die auf Tabellenplatz zwei liegende SVE. Saar 05 ist nach wie vor Schlusslicht.

"Wir haben es uns schon schwer vorgestellt, aber dass es so läuft, ist schon ernüchternd", sagt Eric Seibert zum Saisonverlauf. Der 36 Jahre alte Co-Trainer und Bruder von Cheftrainer Timon Seibert, 33, meint: "Trotzdem waren wir in nicht allen Spielen chancenlos. Es fehlt das Selbstvertrauen. Dazu kommt, dass wir immer noch unsere beste Elf suchen." Zu der gehört sicher der dritte Seibert-Bruder, Kapitän David. Der 31-Jährige war in den letzten Jahren herausragender Akteur auf dem Feld und brachte konstant starke Leistungen. Das schafft derzeit nur Torwart Marc Birkenbach. "Ich habe auf jeden Fall noch Luft nach oben", sagt David Seibert und will trotz erst zwei Punkten den Spaß nicht verlieren: "Zehn Mal in Folge zu verlieren, war nicht wirklich geil. Das hatte ich noch nie. Trotzdem gehen wir ins Training und wollen es das nächste Mal besser machen."

Wenn Erfolge ausbleiben, wird auch Trainerkritik laut. "Wir waren in den letzten Jahren schon verwöhnt und kennen das so nicht. Natürlich machen wir nicht alles richtig. Aber wir sind noch jung, nehmen alles auf und lernen mit der Mannschaft dazu", sagt Eric Seibert. Sein Bruder Timon stellte jüngst die Qualität des Kaders in Frage. "Er hatte Recht. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns immer wieder durch individuelle Fehler selbst Gegentore einschenken", meint David, und Eric ergänzt: "Wir verlangen von den Jungs keine Wunderdinge, sondern einfache Sachen. Sicherlich können sie besser spielen, aber im Moment bringen wir es nicht auf den Platz."

Die genaue Rolle von Eric Seibert ist derweil "nicht einfach" zu definieren. "Wir haben als gleichberechtigte Trainer angefangen, wobei Timon auch wegen seiner Trainerscheine die Federführung übernommen hat", erklärt Eric Seibert: "Wir sprechen uns aber sehr eng ab. Wenn wir uns mal nicht einig sind, gibt es auch schon mal Diskussionen, aber wir finden immer eine Lösung."

Die Außendarstellung ist vorwiegend Bruder Timon überlassen, der im Dezember die für die Regionalliga notwendige Trainer-A-Lizenz des Deutschen Fußball-Bundes angehen wird. In dieser Zeit rückt Eric in die erste Reihe. "Timon ist temperamentvoller, ich bin eher ruhiger", beschreibt Eric. Das ist bei jedem Spiel zu sehen: Während Timon nicht selten die Fläche der so genannten Coaching-Zone voll ausreizt, weilt sein Bruder zumeist auf der Bank. "Wir ergänzen uns gut. Ich versuche, ihn zu mäßigen. Und er passt auf, dass ich nicht einschlafe", scherzt Eric.

Hin und wieder verschafft sein Temperament Timon Seibert auf Schiedsrichter-Anordnung einen Tribünenplatz. Wie zuletzt in der Ligapartie gegen den SV Spielberg (1:1) und im Pokalspiel gegen Elversberg. "Ich kenne ihn ja eine gewisse Zeit, daher wundern mich mittlerweile nur noch wenige Dinge", meint Eric schmunzelnd: "Aber was er sagt, wird auch immer auf die Goldwaage gelegt. Letzte Woche hat der Schiri sich geirrt. Der Kommentar kam von mir. Trotzdem versucht Timon, sich zu bessern." Das gilt auch für seine Mannschaft, wie der älteste Seibert-Bruder weiß: "Wir sind nach wie vor topmotiviert und arbeiten an unserem Ziel: einem Dreier im nächsten Spiel."

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