Seferovic macht Frankfurt glücklich
Nürnberg · Frankfurt hat den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga verhindert. Nach dem 1:1 im Hinspiel gewann die Eintracht gestern Abend das Relegations-Rückspiel beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg mit 1:0 (0:0). Das goldene Tor erzielte Haris Seferovic.
Eintracht Frankfurt hat sich nach einer Woche der emotionalen Extreme zum Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga gekämpft und den 1. FC Nürnberg zu einem weiteren Jahr in Liga zwei verdammt. Im Relegations-Rückspiel feierten die Hessen gestern Abend auswärts einen 1:0 (0:0)-Sieg, der nach dem 1:1 vier Tage zuvor im Hinspiel zum Klassenverbleib reichte. Der Schweizer Haris Seferovic wurde mit seinem Siegtreffer in der 66. Minute zum Mann des Abends für die Eintracht, die auf ihren erkrankten und ohnehin gesperrten Kapitän Marco Russ verzichten musste. Wegen einer Tumor-Operation war der Innenverteidiger nicht mit nach Nürnberg gereist.
Für den Zweitliga-Dritten Nürnberg endete die Spielzeit mit einer herben Enttäuschung, die finanzielle Folgen haben wird. Die vor allem in der Offensive ideenlosen Franken stehen vor einem Umbruch. Zahlreiche Leistungsträger dürften nach dem zweiten verpassten Aufstieg in Serie den Club verlassen. Der FCN hätte mit dem achten Aufstieg eine Bestmarke setzen können.
Nürnbergs Trainer René Weiler setzte auf dieselbe Startformation wie im Hinspiel am Donnerstag. Sein Eintracht-Kollege Niko Kovac änderte seine Startelf auf drei Positionen. Vor 50 000 Zuschauern, von denen einige auf beiden Seiten immer wieder Bengalos und Böller zündeten, machten die Frankfurter von Beginn an Druck. Die Nürnberger konzentrierten sich mit dem Vorteil des 1:1 aus dem Hinspiel auf die Defensive und lauerten auf Konter. Für die Gäste sollten vor allem Sabolcs Huszti und der neu in die Mannschaft gerückte Marc Stendera im Mittelfeld die Impulse setzen. Doch schon früh musste Kovac sein Konzept ändern: Stendera blieb in der elften Minute mit den Stollen im Rasen hängen und verletzte sich schwer am linken Knie. Für ihn kam Marco Fabian ins Spiel.
An der Überlegenheit der Eintracht änderte das nichts. Die Frankfurter schnürten die Gastgeber phasenweise in deren Hälfte ein. Dennoch hatten die Franken die erste Chance im Spiel, als Sebastian Kerk nach Zuspiel von Guido Burgstaller aus kurzer Entfernung verzog (12. Minute).
Trotz ihrer Dominanz taten sich die Gäste schwer, zu klaren Möglichkeiten zu kommen. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit prüften sie FCN-Torhüter Raphael Schäfer . Zunächst rettete er bei Änis Ben-Hatiras Kopfball, dann ließ er einen Schuss von Seferovic abprallen - und wehrte Mijat Gacinovics Nachschuss ab.
An den Kräfteverhältnissen änderte sich in Halbzeit zwei nichts. Frankfurt rannte an, Nürnberg verteidigte mit zwei Viererketten am und vor dem Strafraum. Weil der Eintracht nichts Zwingendes einfiel, reagierte Kovac und brachte in der 58. Minute Hoffnungsträger Alexander Meier. Seine Mitspieler suchten den Bundesliga-Torschützenkönig von 2015 immer wieder mit Flanken. Doch das Tor machte Seferovic nach Vorarbeit des Hinspiel-Torschützen Gacinovic.
Nürnberg musste nun kommen. Doch die limitierten spielerischen Mittel wurden deutlich. Weiler versuchte es mit einem Doppelwechsel. Er brachte Rurik Gislason und Danny Blum für Ondrej Petrak und Kerk. Die Maßnahme brachte nichts mehr. Die Gastgeber schafften es nicht mehr, gefährlich vor das Tor zu kommen.