Sebastian Vettel gewinnt und vertagt WM-Entscheidung

Suzuka. Jubelschreie, Siegerpose und ein großer Schluck aus der Schampus-Pulle: Sebastian Vettel hat sich zum Formel-1-Kaiser von Japan gekrönt und Jenson Button die vorzeitige WM-Party verdorben. "Was für ein Rennen. Ich bin überglücklich und sehr zufrieden, wie der Plan aufgegangen ist", sagte der strahlende Triumphator im Land der aufgehenden Sonne

Suzuka. Jubelschreie, Siegerpose und ein großer Schluck aus der Schampus-Pulle: Sebastian Vettel hat sich zum Formel-1-Kaiser von Japan gekrönt und Jenson Button die vorzeitige WM-Party verdorben. "Was für ein Rennen. Ich bin überglücklich und sehr zufrieden, wie der Plan aufgegangen ist", sagte der strahlende Triumphator im Land der aufgehenden Sonne. "Endlich haben wir es geschafft. In den letzten Rennen hatten wir ein Auf und Ab. Es ist schön, wieder auf dem ersten Platz zu stehen", meinte der 22-Jährige.

"Reine Ekstase" empfand Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Sein Heppenheimer Star-Pilot sicherte sich am Sonntag in Suzuka souverän seinen dritten Saisonsieg vor Toyota-Fahrer Jarno Trulli und Titelverteidiger Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes. Damit holte der Hesse auf einen Streich neun Punkte auf Button im Brawn-Mercedes auf. Im drittletzten Saisonlauf kam der britische WM-Primus nicht über Platz acht und einen WM-Zähler hinaus. "Es ist noch ein harter Brocken, aber wir werden bis zum Schluss kämpfen", versprach Vettel seinen Fans aus dem fernen Japan. Button ging bereits in die Defensive: "Es geht jetzt darum, ins Ziel zu kommen und soviele Punkte zu holen wie möglich."

Der Brite hat noch 16 Zähler Vorsprung auf den deutschen Verfolger. Vom zweiten Brawn-Mercedes-Fahrer Rubens Barrichello, der Siebter wurde, trennen den Hessen gar nur mehr zwei Punkte. Ein Beispiel kann sich Vettel an Kimi Räikkönen nehmen: Vor zwei Jahren hatte der Finne in den letzten beiden Saisonrennen 17 Zähler auf Hamilton aufgeholt. "Wer Kimi kennt, der weiß, dass er nicht viel nachdenkt, sondern einfach Gas gibt. Das ist genau das, was wir jetzt brauchen", gab Vettel die Devise aus. "Sebastian hat immer noch eine Chance, das müssen wir hinbekommen", räumte Teamchef Ross Brawn ein.

Argumente für eine Fortsetzung des Toyota-Engagements lieferte Trulli beim Heimrennen des Autobauers. Während sein deutscher Teamkollege Timo Glock nach dem Unfall in der Chaos-Qualifikation am Vortag wegen einer sechs Zentimeter tiefen Schnittwunde am linken Bein auf seinen Start verzichten musste, schnappte sein Teamgefährte Silberpfeil-Star Hamilton noch Platz zwei weg. Trotzdem hielt sich die Freude des PS-Veteranen in Grenzen. "Ich wollte hier eigentlich für Toyota gewinnen. Aber Sebastian war unantastbar", meinte Trulli. dpa

Auf einen Blick

GP von Japan in Suzuka (53 Runden à 5,807 km/307,573 km): 1. S. Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:28:20,443 Std. (Schnitt: 208,900 km/h); 2. J. Trulli (Italien) Toyota; 3. L. Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes; 4. K. Räikkönen (Finnland) Ferrari; 5. N. Rosberg (Wiesbaden) Williams; 6. N. Heidfeld (M'gladbach) BMW-Sauber; 7. R. Barrichello (Brasilien) Brawn GP; 8. J. Button (Großbritannien) Brawn GP. - Fahrer-Wertung nach 15 von 17 Rennen: 1. Button 85; 2. Barrichello 71; 3. Vettel 69; 4. Webber 51,5; 5. Räikkönen 45; 6.Hamilton 43. - Team-Wertung: 1. BrawnGP 156; 2. Red Bull 120,5; 3. Ferrari 67; 4. McLaren-Mercedes 65; 5. Toyota 54,5; 6. Williams 34,5; 7. Renault 26.

Nächstes Rennen: GP Brasilien,18. Oktober, in São Paulo. dpa