Schweiz liefert Fifa-Funktionär an USA aus

Bern · Einer der sieben in der Schweiz festgenommenen Fifa-Funktionäre hat seiner Auslieferung an die USA zugestimmt. Es könnte sich um Jeffrey Webb handeln. Er ist ein enger Vertrauter von Fifa-Präsident Joseph Blatter.

Die Schweiz hat einen der sieben festgenommenen Funktionäre des Fußball-Weltverbandes (Fifa) an die USA ausgeliefert. Das bestätigte das Bundesamt für Justiz in Bern gestern. Dem Mann, dessen Identität die Behörden geheim halten, wird von der New Yorker Staatsanwaltschaft vorgeworfen, "im Zusammenhang mit dem Verkauf von Marketingrechten an verschiedene Sportvermarktungsfirmen Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen und für sich behalten zu haben".

In Medienberichten hieß es, es könne sich um den Präsidenten des nord- und zentralamerikanischen Fußball-Verbandes, Jeffrey Webb, handeln - ein enger Vertrauter von Fifa-Präsident Joseph Blatter.

Der ausgelieferte Funktionär hatte nach Angaben der Schweizer Justiz seiner Auslieferung an die USA zugestimmt. Er war am 27. Mai mit sechs Fifa-Funktionären in Zürich festgenommen worden. In einer ersten Anhörung hatte er sich - wie die anderen - einer Auslieferung an die USA noch widersetzt. Die USA mussten deshalb ein Auslieferungsersuchen stellen. Im Fall der anderen sechs Festgenommenen läuft es noch. Dazu fänden weitere Anhörungen statt, sagte Justiz-Sprecher Raphael Frei.

Den festgenommenen Funktionären des Fußball-Weltverbandes drohen laut Auslieferungsbegehren der USA Verfahren wegen organisierten Verbrechens, Betrug, Geldwäscherei und Bestechung. Es drohen ihnen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.

Insgesamt werden 14 Personen aus mehreren Ländern vom US-Justizministerium beschuldigt. Die Behörden ermitteln wegen des Verdachts der Annahme von Bestechungsgeldern im Zusammenhang mit der Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland 2018 und Katar 2022.

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