Schweden ohne Angst vor Deutschland

Wolfsburg. Schwedens Blondinen-Ballett tanzte und freute sich auf ein mögliches Halbfinale gegen Deutschland. Der Favorit USA ging nach einer der bisher besten Partien des WM-Turnieres auf die Suche nach dem verlorenen Siegeswillen. Nach dem überraschenden 2:1 (2:0) lagen zwischen den jubelnden Skandinavierinnen und dem demoralisierten Olympiasieger Gefühlswelten

 Die Schwedinnen Lisa Dahlkvist, Lotta Schelin und Linda Sembrant (von links) feiern den Einzug ins Viertelfinale, wo Australien wartet. Foto: dpa

Die Schwedinnen Lisa Dahlkvist, Lotta Schelin und Linda Sembrant (von links) feiern den Einzug ins Viertelfinale, wo Australien wartet. Foto: dpa

Wolfsburg. Schwedens Blondinen-Ballett tanzte und freute sich auf ein mögliches Halbfinale gegen Deutschland. Der Favorit USA ging nach einer der bisher besten Partien des WM-Turnieres auf die Suche nach dem verlorenen Siegeswillen. Nach dem überraschenden 2:1 (2:0) lagen zwischen den jubelnden Skandinavierinnen und dem demoralisierten Olympiasieger Gefühlswelten. "Wir sind heute die glücklichsten Spielerinnen der WM. Um gegen so einen starken Gegner zu gewinnen, muss einfach alles klappen - und man braucht das nötige Glück", sagte Lotta Schelin nach dem ersten schwedischen Sieg in einer WM-Endrunde gegen den zweimaligen Weltmeister USA.Schelin, beim Champions-League-Sieger Olympique Lyon unter Vertrag, hielt sich auch mit Blick auf die Zukunft mit klaren Ansagen nicht zurück. "Für uns ist jetzt alles möglich - auch der Titel", sagte die 27-Jährige: "Sicher ist es besser, im Viertelfinale jetzt gegen Australien zu spielen und nicht gegen Brasilien. Und dann könnten wir auf Deutschland treffen. Das wäre fantastisch. Das ist eine super Mannschaft, aber wir haben überhaupt keine Angst."

Ententanz im Jubelkreis

Die Schwedinnen zelebrierten nach beiden Toren und nach dem Schlusspfiff eine Art Ententanz im Jubelkreis - Sara Thunebro erklärte: "Das hat keinen Namen, wir freuen uns einfach zusammen" - und dokumentierten jenes überbordende Selbstvertrauen, das ansonsten US-amerikanisches Markenzeichen ist.

"Wir hätten mehr kämpfen müssen", sagte die nach der prestigeträchtigen Pleite gegen ihre Landsleute frustrierte USA-Trainerin Pia Sundhage. "Wir hätten so gut spielen können wie Schweden. Aber wir haben es nicht getan." Sundhage hatte vorm Spiel für Turbulenzen gesorgt, weil sie ihren Star Abby Wambach zur Schonung auf die Bank setzen wollte, diese aber rebellierte. "Hey, das ist eine WM, dafür lebe ich. Da will ich keine Minute verpassen. Das ist Freude und keine Qual", sagte Wambach. Die Trainerin knickte ein, Wambach spielte und schoss ein Tor. dapd

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