Saarfußball Schumann freut sich über Votum und kündigt Rücktritt an

Lebach · Verbandstag der saarländischen Fußballer beschließt deutliche Gebührenerhöhung. Spielrechtsübernahmen sind künftig nicht möglich.

 Franz-Josef Schumann wird 2020 nicht mehr antreten.

Franz-Josef Schumann wird 2020 nicht mehr antreten.

Foto: Ruppenthal

Franz-Josef Schumann, der Präsident des Saarländischen Fußballverbandes (SFV), war nach dem außerordentlichen Verbandstag in der Lebacher Stadthalle am Samstag zufrieden. „Unseren Anliegen ist von den Mitgliedern entsprochen worden, insbesondere bei der Gebührenordnung“, erklärte der Verbands-Boss. Auch dass die Vereine mit ganz großer Mehrheit dagegen stimmten, dass Spielrechte von einem auf einen anderen Verein übertragen werden können, freute Schumann: „Dieser Beschluss war ja fast einstimmig. Das ist die sportlich beste Lösung.“

Mit der Abstimmung für oder gegen die Möglichkeit, Spielrechte auf andere Vereine zu übertragen, schloss der SFV eine Lücke in seiner Satzung. Mit nur vier Gegenstimmen wurde der Antrag angenommen, dass Spielrechtsübernahmen künftig unter keinen Umständen möglich sind. Zuletzt hatte der 1. FC Saarbrücken 2017 versucht, für seine zweite Mannschaft das Saarlandliga-Spielrecht der DJK Bildstock zu erwerben. Die SV Elversberg wollte zu Beginn dieses Jahres die Frauen-Abteilung des SV Göttelborn übernehmen. Beide scheiterten mit diesen Versuchen.

In dem Fall, dass Spielrechtsübernahmen vom Verbandstag ermöglicht worden wären, hätte der FCS zudem gerne Verhandlungen mit dem SC Friedrichsthal über eine Spielrechtsübernahme geführt. Friedrichsthal hat seinen Rückzug aus der höchsten saarländischen Spielklasse zum Saisonende angekündigt. „Wir sind ja hier beim Sport und nicht auf einem orientalischen Basar“, hatte Christian Beckinger, Geschäftsführer des Landesligisten SSV Oppen, zuvor im einzigen Wortbeitrag zum Thema Spielrechtsübernahmen gesagt – und dafür viel Applaus von den knapp 400 Delegierten der Vereine erhalten.

Eine deutlich längere Diskussion gab es um die neue Gebührenordnung. Rund 45 Minuten gab es dazu Fragen und Anmerkungen der Vereine. Der Verband hatte einen Antrag mit deutlich erhöhten Gebühren vorgelegt, nachdem der Verbandstag 2017 mit knapper Mehrheit eine deutliche Senkung der Zahlungen von Vereinen an den Verband beschlossen hatte.

Dies führte dazu, dass eine Lücke von rund 120 000 Euro im 2,3 Millionen Euro umfassenden Haushalt des SFV klaffte. „Das war auch der Grund, den außerordentlichen Verbandstag einzuberufen“, erklärte Schumann. „Dies haben wir übrigens getan, bevor die Krise beim LSVS öffentlich wurde“, ergänzte der Präsident, der auch noch LSVS-Vizepräsident ist.

Schumann ließ die Mitglieder zudem wissen, dass der SFV in Zukunft mit bis zu 100 000 Euro weniger an Geld vom LSVS rechne. Zudem seien Sponsorenverträge weggebrochen. „Wir sind in aussichtsreichen Verhandlungen mit neuen Sponsoren, um die Lücken zu füllen“, erklärte SFV-Geschäftsführer Andreas Schwinn. Trotzdem brauche man das Geld aus der Gebührenerhöhung für einen ausgeglichenen Haushalt. Mit seinen Argumenten überzeugte der Verband die Vereinsvertreter, die die bittere Kröte „Gebührenerhöhung“ schließlich schluckten. Mit 22 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen wurde die Gebührenordnung beschlossen.

Schumann sagte im Rahmen der Diskussion um die neuen Gebühren, dass er seinem Nachfolger „in zwei Jahren gerne einen sauberen Verband mit geordnetem Haushalt“ übergeben will. Auf SZ-Nachfrage bestätigte der 69-Jährige, dass er auf dem ordentlichen Verbandstag 2020 aus Altersgründen nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren wird.

Auf dem Verbandstag 2020 kommen auch zwei Anträge wieder auf den Tisch, die in Lebach gestellt wurden. Zum einen ein Antrag des VfB Theley über eine erneute Ligareform. Zum anderen der Antrag des FC Wiesbach, Spielgemeinschaften, die nur für zweite Mannschaften gültig sind, bilden zu können. SFV-Spielleiter Adalbert Strauß schlug vor, dazu Kommissionen einzusetzen. Damit waren Antragsteller und Delegierte einverstanden.

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