Schumacher kündigt Attacke an

Valencia. Die sportlich drängendsten Fragen der Formel 1 beim Großen Preis von Europa kann Michael Schumacher mit einem Schlag beantworten. Schafft es der Rekordweltmeister endlich wieder bis ins Ziel? Und wem gelingt der Sieg im achten Rennen der Saison, wird es einen achten Sieger geben? Schumacher ist einer der noch sieglosen Piloten, das Aus zuletzt in Kanada hat den Kerpener motiviert

 Michael Schumacher sehnt seinen ersten großen Saison-Erfolg herbei. Foto: Xhemaj/dpa

Michael Schumacher sehnt seinen ersten großen Saison-Erfolg herbei. Foto: Xhemaj/dpa

Valencia. Die sportlich drängendsten Fragen der Formel 1 beim Großen Preis von Europa kann Michael Schumacher mit einem Schlag beantworten. Schafft es der Rekordweltmeister endlich wieder bis ins Ziel? Und wem gelingt der Sieg im achten Rennen der Saison, wird es einen achten Sieger geben? Schumacher ist einer der noch sieglosen Piloten, das Aus zuletzt in Kanada hat den Kerpener motiviert. "Die Attacke ist nun auf Valencia verschoben", verkündet Schumacher.Allerdings hat Landsmann Sebastian Vettel etwas dagegen. Nach seinen Siegen 2010 und 2011 jeweils von der "Pole Position" aus kann der Heppenheimer an diesem Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky) den Hattrick im Hafen von Valencia schaffen. Und Vettel weiß, dass auch diesmal für einen erfolgreichen Abschluss ein Top-Startplatz vonnöten sein wird. "Überholen ist möglich, aber nur mit einigem Risiko", betont der Red-Bull-Star: "Entscheidend wird sein, im Qualifying ganz vorne zu sein und im Rennen die richtige Entscheidung zu treffen."

Nach seinem vierten Rang in Kanada hatte Vettel einen Abstecher in die amerikanische Metropole New York gemacht. Dabei mausert sich die Formel 1 in diesem Jahr selbst zum Motorsport-Land der unbegrenzten Möglichkeiten. "Wir haben sieben Rennen hinter uns, aber noch immer keinen klaren WM-Führenden", sagt McLaren-Pilot Jenson Button, derzeit schwächelnder Auftaktsieger von Australien. Sein Teamkollege Lewis Hamilton ist der aktuelle WM-Spitzenreiter (88 Punkte). Sein Vorsprung beträgt nach dem Erfolg in Kanada auf Ferrari-Star Fernando Alonso nur zwei Zähler. Vettel lauert dahinter mit drei Punkten weniger. "Die Intensität der WM in diesem Jahr gibt dir so gut wie keine Luft zum Verschnaufen", meint Hamilton.

Denn nicht nur Titelverteidiger Red Bull, Ferrari, McLaren oder Mercedes sind auf Siege getrimmt. Auch Williams trug sich bereits durch Pastor Maldonado in die Liste mit bislang sieben verschiedenen Gewinnern ein. Und Sauber, zuletzt durch den drittplatzierten Mexikaner Sergio Perez in Montréal erneut auf dem Podest, sowie erst recht Lotus mit Ex-Meister Kimi Räikkönen und Stallkollege Romain Grosjean könnten die "Formel unberechenbar" vorerst weiter in Schwung halten.

"Ich habe noch nie in Valencia gewonnen, es ist also ein gutes Ziel", meint Räikkönen, Weltmeister von 2007. Grosjean, der zuletzt in Kanada dank cleverer Reifenstrategie wie Perez mit einem Einstopp bis auf den zweiten Platz vorgefahren war, ist ebenfalls optimistisch: "Wenn wir einen guten Start ins Wochenende haben, denke ich, dass wir um Podium oder Sieg kämpfen können."

Die Hitze in Valencia mit Temperaturen um die 30 Grad Celsius wird das Haushalten mit den Reifen nicht einfacher machen. Hitze hin, Reifen her - der Motorsportchef des Pneu-Lieferanten Pirelli hat sich bereits festgelegt. Er riet, das Geld auf einen Schumacher-Sieg zu setzen, nachdem der Mercedes-Pilot in Monte Carlo schon die "Pole Position" erobert hatte, wegen einer Strafe aber nur von Platz sechs starten durfte. Ins Ziel kam der 43-Jährige beim ersten von drei Stadtkurs-Rennen nacheinander aber nicht. So wie auch vor zwei Wochen auf der City-Strecke von Montréal. Beide Male hatte Schumacher eine Panne an seinem miserenhaften Mercedes.

Die in Kanada klemmende Klappe am Heckflügel wurde in der Werkstatt überarbeitet. "Wir wollen bei Michaels Auto die gleiche Zuverlässigkeit sicherstellen, die wir an Nicos Auto erlebt haben, der bislang alle Rennrunden der Saison absolviert hat", betont Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Schumacher fiel in vier Saisonläufen wegen eines Defekts aus, einmal war nach einem Auffahrunfall Schluss. dpa

Formel 1

Fahrer-Wertung der WM nach 7 von 20 Rennen:

1. Lewis Hamilton (McLaren Mercedes) 88

2. Fernando Alonso (Ferrari) 86

3. Sebastian Vettel (Red Bull) 85

4. Mark Webber (Red Bull) 79

5. Nico Rosberg (Mercedes) 67

6. Kimi Räikkönen (Lotus) 55

7. Romain Grosjean (Lotus) 53

8. Jenson Button (McLaren Mercedes) 45

9. Sergio Perez (Sauber) 37

10. Pastor Maldonado (Williams) 29

11. Kamui Kobayashi (Sauber) 21

12. Paul di Resta (Force India) 21

13. Bruno Senna (Williams) 15

14. Felipe Massa (Ferrari) 11

15. Nico Hülkenberg (Force India) 7

16. Jean-Eric Vergne (Toro Rosso) 4